Bodensee

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Travelguide Bodensee

Ob auf der deutschen, der schweizerischen oder der österreichischen Seite – das Seeleben lässt sich überall genießen. Wir geben Gourmet-Tipps für den Bodensee.

Dirk Hoberg sagt, er könne sich kein Leben ohne Meer vorstellen. Das habe er gemerkt, als er längere Zeit auf Mallorca arbeitete, und ein weiteres Mal, als er im Schwarzwald lebte, während seiner Zeit im Dienste der Kochlegende Harald Wohlfahrt. Heute wohnt er in Konstanz, und bis zum nächstgelegenen Meer fährt man sechs Stunden mit dem Auto. Wie passt das zusammen?

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»Der Bodensee ist für uns das Schwäbische Meer«, sagt Hoberg, 36, und wenn man ihm zuhört, wie er von der Energie und Lebensqualität schwärmt, die vom See ausgehe, versteht man: Er meint es ernst. Deutschlands größter See, der zugleich an Österreich und die Schweiz grenzt, fühlt sich tatsächlich an wie ein kleines Meer. Hoberg, der seit zehn Jahren im Spitzen-restaurant »Ophelia« im Hotel »Riva« kocht und dafür zwei Sterne geholt hat, nutzt das aus: Sein Motorboot liegt am Steg, wenn Wind geht, segelt er, ansonsten geht er mit dem Team schon mal Wakeboard fahren.

Auch für seine Küche greift er auf den See zurück: Das Amuse-Bouche besteht immer aus einer Variation von Bodensee-Felchen – bevor es mit dem Besten aus aller Welt weitergeht. Für viele Zutaten muss er aber nicht weit fahren: Die Region zeichnet ein mildes Klima aus. Auf der Insel Rei­chenau im Untersee, also westlich von ­Konstanz, wachsen Gemüse und Obst in großer Vielfalt, etwa Tomaten, Erdbeeren, Melanzani und geschützte Sorten wie die »Reichenauer Gurke« und auch der Wein gedeiht.

Ob es sich nun auf der deutschen, der schweizerischen oder der österreichischen Seite am besten lebt? Das ist sicherlich Ansichtssache. Wirklich wichtig ist es sowieso nicht: Ob man nun im »Casala« einkehrt, das sich am nördlichen Ufer in Meersburg befindet, und dort die fabelhaften Gerichte von Markus Philippi isst; ob man sich in die »Villa am See« im schweizerischen Goldach setzt oder noch ein Stück weiter zum »Falstaff« in Bregenz fährt – das Seeleben lässt sich überall genießen.

Erschienen in
Falstaff Nr. 05/2018

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Philipp Elsbrock
Philipp Elsbrock
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