Tokaj-Hegyalja

Borsod-Abaúj-Zemplén

Die nach der Stadt Tokaj benannte Region ist die berühmteste und traditionsreichste Weinbauregion Ungarns und genießt einen legendären Ruf. Hier wurde der erste Wein aus edelfaulen Trauben erzeugt, lange vor den ersten Auslesen am Rhein oder in Sauternes. Und dieser Wein entwickelte sich nicht rein zufällig, sondern war das Ergebnis einer methodischen Arbeit des Kaplan Szepsy in den Weinbergen der Familie Rákóczi 1650. Danach wurde der Tokajer zu einer Legende, und man sprach ihm zudem heilsame Wirkungen zu. Noch um die Jahrhundertwende vom 19. in das 20. Jahrhundert wurde der Tokajer teilweise sogar noch in Apotheken verkauft. 1949 zerstörte der Kommunismus beinahe alles. Die Kellereien wurden verstaatlicht, und die exzellenten Steillage zugunsten einfach zu bewirtschaftender Flachlagen aufgegeben. Erst der Wegfall des "Eisernen Vorhangs" in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts hat der Region neues Leben eingehaucht. Mithilfe von Privatisierungen und Investitionen steuert die Region nun auf eine neue Blüte zu. Die Bedingungen in Tokaj sind ideal für die Erzeugung von edelsüßen Weinen. Zwei Flüsse liefern Feuchtigkeit genug, um die erforderlichen Frühnebel hervorzubringen. Die Reben stehen auf vulkanischen Böden, wobei mit 70 Prozent den größten Teil die dünnschalige Sorte Furmint einnimmt. Dünne Schalen liefern beste Voraussetzungen für den Befall mit dem Edelschimmel Botrytis cinerea. Ca. 20 bis 25 Prozent der Rebfläche entfallen auf den Hárslevelü, der Rest auf die Muskatellersorte Muscat à Petits Grains. Auch das Verfahren der Herstellung ist einzigartig. Die edelfaulen Trauben werden zu einer Art Paste verarbeitet und dann einem trockenen Furmint-Grundwein beigegeben. Eine zweite Gärung erfolgt, in der der Zucker extrahiert wird und der Wein seine betörende Süße gewinnt. Gemessen wird das Verhältnis von edelfaulen Trauben zum Wein in Puttonyos im Verhältnis zu einem kleinen Fass. Die köstlichste Essenz entsteht, wenn aus den edelfaulen Trauben ein kostbarer Vorlauf abläuft, die Essenzia. Da kann schon ein Tröpfchen für eine gewaltige Geschmacksexplosion sorgen. Die besten Tokajer sind wegen ihrer Süße 50 und mehr Jahre lagerfähig.
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