Im Wallis, dem mit 4.941 Hektar Anbaufläche größten Schweizer Weinbaukanton, schlängeln sich die Rebberge entlang der Rhone westwärts durchs warme, trockene Tal. In spektakulären Steillagen wachsen neben den Hauptsorten Pinot Noir, Chasselas (Fendant), Gamay und Sylvaner (Johannisberg) wertvolle autochthone Rebsorten und Spezialitäten. Mit ihnen verfügt das Wallis über ein Füllhorn an originalen, eigenständigen Weinen, die mit Leichtigkeit im globalisierten Weinmarkt bestehen. Es sind so fabelhafte weiße Sorten wie Petite Arvine, Amigne, Ermitage (Marsanne Blanche), Heida (Païen oder Savagnin) oder Humagne Blanche. Und mit Cornalin und dem Humagne Rouge reihen sich auch zwei Rote in die Phalanx dieser Trauben mit Walliser Bürgerschein, so einzigartig wie das Matterhorn. Und nahe den Gletschern gedeihen gar noch Weine mit urtümlichen Namen, längst vergessen geglaubten Namen – Lafnetscha, Himbertscha, Gwäss. Wer sich mit ihnen beschäftigt, betritt das Gebiet der Archäologie. Darüber hinaus werden im Wallis die schönsten edelfaulen Dessertweine der Schweiz erzeugt.