Kastilien und León, oder Castilla y León, wie es auf Spanisch heißt, bildet den nördlichen Teil des spanischen Zentralplateaus mit der spanischen Hauptstadt im Süden. Kastilien-León beherbergt verschiedene Weinbauregionen, darunter bereits sehr bekannte wie Ribera del Duero, Toro und Rueda (alle mit separaten Einträgen) und noch aufstrebende wie Cigales und Bierzo. Die Weine jener Weinberge, die nicht in diesen Gebieten liegen, tragen die Herkunftsbezeichnung "Vino de la Tierra de Castilla y Leon". Der nördliche Teil des Hochplateaus ist, was Weinbau betrifft, ein Land der Extreme. Umschlossen von Gebirgen, sind die Sommer kurz und heiß, die Winter lang und sehr kalt. Bis auf -10 Grad können die Temperaturen in den auf 800 bis 1000 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Weinbergen fallen. Ebenso extrem sind die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Dennoch haben sich in den letzten Jahren einige Winzer und engagierte Newcomer diesen Herausforderungen gestellt und außerhalb der etablierten Regionen einige höchst bemerkenswerte Weine erzeugt, zumeist auf der Basis von Tinto Fino, einer Variante des Tempranillo. Aber auch Cabernet Sauvignon, Merlot oder Syrah werden angebaut. Für Weißweine ist das heiße Klima weniger geeignet. Cigales im etwas kühleren Norden der Region ist mittlerweile bekannt für hervorragende Rosé-Weine, aber auch die Rotweine können sich sehen lassen. Noch weiter im Norden, an der Grenze zu Galicien, liegt Bierzo, und hier regiert mit der Rebsorte Mencia ein vielleicht kommender Star von morgen, denn die Weine können sehr bemerkenswert ausfallen und erinnern entfernt an einen sehr gut gemachten Cabernet Franc.