Griechenland

Beschreibung der Region

Ohne Frage befindet sich in Griechenland eine der Wiegen des europäischen Weinbaus. Der Legende nach entsprang der griechische Gott des Weines, Dionysos, einem Seitensprung von Zeus mit der schönen Seleme, womit zumindest in der Mythologie die Geburtsstunde des griechischen Weinbaus schlug. Es ist belegt, dass bereits 1600 v. Chr. in Mykonos eine Weinkultur herrschte, worauf Amphorenfunde schließen lassen. Die Griechen waren auch die Ersten, die Wein nicht nur als Genuss- und Lebensmittel kultivierten, sondern auch als Handelsware betrachteten. Im 19. Jahrhundert wurde ein Deutscher namens Gustav Clauss mit der Gründung der heute noch bedeutenden Kellerei Achaia Clauss zum Pionier des griechischen Weinbaus in der Neuzeit. In der Folgezeit allerdings entwickelte sich der Weinbau nur mäßig. Erst mit dem Ende der Militärdiktatur 1974 erlebte der Weinbau einen entscheidenden Aufschwung. Rund 115.000 Hektar stehen heute unter Reben, dabei ist allerdings sehr viel Rebfläche dem Anbau von Tafeltrauben und Rosinen vorbehalten. Wer Griechenland nur auf die Produktion des im Land beliebten Retsina, des berühmten geharzten Weins, beschränkt, irrt. Weinbau wird in dem mediterranen Klima vom Norden bis in den Süden sowie auf den Inseln betrieben. Dabei können die Erzeuger auf ca. 300 autochthone Rebsorten zurückgreifen, allerdings sind auch hier internationale Sorten wie Chardonnay und Cabernet Sauvignon auf dem Vormarsch. Die Böden sind zumeist für den Weinbau gut geeignet, weil sie aus kargem Gestein aus Kalk und Granit bestehen oder vulkanischen Ursprungs sind. Zu den bedeutendsten einheimischen Rebsorten gehören im Weißweinbereich Savatiano und Roditis und im Rotweinbereich Agiorgitiko und Xinomavro. In den letzten Jahren ist mit Neugründungen von Kellereien oder der Neuausrichtung bestehender Betriebe ein enormer qualitativer Aufschwung entstanden.