Central Otago

Central Otago hat als südlichstes Weinbaugebiet einen fulminanten, rekordverdächtigen Start hingelegt. Vor gut 20 Jahren war die Region so gut wie nicht bekannt, gerade einmal eine Handvoll verwegener Winzer bewirtschaftete ein paar Hektar. Doch dann wurde die Eignung der Region insbesondere für Pinot Noir und andere Rebsorten entdeckt, die sonst in Neuseeland kein geeignetes Terroir finden, Riesling etwa, Gewürztraminer oder Pinot Gris. Innerhalb von 20 Jahren wuchs die Rebfläche auf heute stattliche 1.900 Hektar an, und mit gut 125 Winzern hat die Region kaum weniger Erzeugerbetriebe zu verzeichnen als das um ein Vielfaches größere Marlborough. Central Otago unterscheidet sich ganz wesentlich von den anderen Weinbauregionen Neuseelands. Liegen diese nämlich alle in Meeresnähe und haben daher auch einen entsprechenden Meereseinfluss, so liegt Central Otago im Landesinneren, umgeben von einer Bergkette, und weist damit ein kühles kontinentales Klima auf, das am ehesten mit jenem des Burgund oder den nördlicheren Weinbauregionen Deutschlands vergleichbar ist. Kein Wunder also, dass schon aus diesem Grund Riesling und Pinot Noir hier beste Voraussetzungen vorfinden. Hinzu kommt eine ungewöhnlich vielfältige Bodenstruktur im Talkessel, deren Bestandteile von Geröll und Schotter über Kalkgestein, Löss und Mergel bis hin zu Vulkangestein und Granit reichen, häufig wechselnd auf nur sehr wenigen Metern. Das bietet vor allem ambitionierten Winzern viele Möglichkeiten, kreativ zu werden und mit diesen sehr unterschiedlichen Terroirs zu experimentieren. Der große Hype ist der Pinot Noir, der bereits 1.400 Hektar einnimmt. Diese Pinots Noirs zählen heute zu den besten der Welt, und man bekommt sie noch zu vergleichsweise sehr moderaten Preisen.
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