Bekaa-Ebene

Der Weinbau in dem im 20. Jahrhundert lange von einem blutigen Bürgerkrieg gebeutelten Land hat eine wechselvolle Geschichte. Vermutlich ist der Libanon eine der ältesten Weinbau betreibenden Regionen. Bereits im 2. Jahrhundert n. Chr. wurde in der antiken Stadt Baalbek im Bekaa-Tal dem Gott des Weines Bacchus ein Tempel gewidmet. Im Mittelalter wurden süße Weine aus dem Libanon bis nach Venedig gehandelt. Lange Zeit war es - bedingt auch durch den Bürgerkrieg - ruhig um den libanesischen Wein geworden, bis dieser in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts mit einem Paukenschlag wieder die internationale Bühne betrat. In einer Challenge hatte ein Cabernet Sauvignon von Château Musar, damals erhältlich zu einem Preis von unter zehn D-Mark, mit einem ersten Platz einen Großteil der Bordeaux-Elite düpiert. Heute beträgt die Rebfläche des Libanons rund 27.000 Hektar, doch sind nur ca. 3000 Hektar für den Weinbau reserviert, der Rest dient dem Anbau von Rosinen oder zur Herstellung von Raki. Das Zentrum des libanesischen Weinbaus bildet das recht hoch gelegene Bekaa-Tal, das durch umliegende Gebirgsketten kühle Nächte, aber auch ausreichend Niederschlag bietet. Die Reifeperiode ist länger als in manchen Teilen Südfrankreichs, und die Ernte findet in der Regel zwischen Mitte und Ende September statt. In der Entwicklung des Weinbaus von heute spielt Frankreich eine Rolle, die Familie Barton aus Bordeaux beriet in den 50 Jahren Château Musar und läutete so die Modernisierung des libanesischen Weinbaus ein. Rebsorten wie Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Carignan, Cinsault, Syrah und andere verraten auch im Rebsortenspiegel einen deutlichen französischen Einfluss. Viele Weine des Bekaa-Tals sind heute sehr hochklassig und international absolut konkurrenzfähig.
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