Wurzelwerk-Edition – Riesling ohne Grenzen

Tasting

Tasting vom 07.02.2014

Max von Kunow (von Hövel), Steffi und Alwin Jurtschitsch und Johannes Hasselbach (Gunderloch) haben gewagt, wovon andere Winzer seit Langem träumen. Sie haben am gleichen Tag bei annähernd gleichen Bedingungen 1500 Kilo Rieslingtrauben aus ihrer besten Lage geerntet und dann jeweils 500 Kilo den Kollegen zur Vinifikation übergeben. Auf einer Autobahnraststätte in Deutschland wurden die Trauben umverteilt, den größten Teil der 13 Stunden Maischestandzeit verbrachten diese bei Höchstgeschwindigkeit auf dem Weg in die Keller an der Saar, am Rhein und am Kamp. So konnte jeder der drei Betriebe drei Rieslinge aus drei höchst unterschiedlichen Toplagen, dem Scharzhofberg, dem Rothenberg und dem Heiligenstein, ausbauen. Alle Moste wurden spontan vergoren, um ein möglichst vergleichbares Resultat zu erzielen. Man war übereingekommen, möglichst wenig bei der Vinifikation einzugreifen und die Weine trocken auszubauen. Einzige Ausnahme stellte das Schwefeln dar, hier wurde eine Obergrenze definiert, der Zeitpunkt der Schwefelgabe wurde von den Winzern individuell gewählt. Aufgrund der speziellen Situation bezüglich der Herkunft der Trauben haben sich die Winzer für eine Deklaration als »europäischer Wein« entschieden, daher steht auf dem Etikett weder der Lagenname noch die Rebsorte und auch kein Jahrgang. Bei einer ersten Verkostung dieser jungen Rieslinge ließen sich die Weine durchaus den jeweiligen Produzenten zuordnen, auch wenn diese versucht haben, diesen nicht explizit ihre Handschrift aufzudrücken. Alle drei Weingüter verfügen über Naturkeller, und es liegt die Vermutung nahe, dass die kellereigenen Hefen und die speziellen Rahmenbedingungen einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Ergebnis hatten. Ein Punkt, den die jungen Winzer bei ihrem nächsten Versuch dadurch überprüfen wollen, dass der gesamte Gärvorgang gleich direkt im Weingarten und nicht im Keller durchgeführt werden soll, eine weitere önologische Premiere. INFO – Set-Preis: Für die neun Flaschen in der limitierten Holzkiste: € 300,–; Bezug: www.wurzelwerk.org; Notizen von Peter Moser

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