Tasting vom 19.04.2013
Der Jahrgang 2012 präsentierte sich eher als einer der trockeneren, allerdings war der doch vorhandene Niederschlag aus Sicht der Winzer besser verteilt als 2011. So reichten die wenigen Regentropfen gerade noch aus, um den Reben echten Stress zu ersparen. Die Erntemengen waren kleiner, dafür präsentieren sich die Weine dicht und kompakt angelegt, sie wirken insgesamt etwas straffer, weil sie eine gute Säure aufweisen. Der Herbst verlief perfekt, kühle Nächte führten zu einer tollen aromatischen Ausprägung der Trauben, Botrytis trat so gut wie keine auf. Es gibt durchaus Parallelen zum Jahr 2006, der neue Jahrgang zählt im Traisental sicher zu den qualitativ großen Jahren wie 1997, 1999, 2006 oder zuletzt 2011. Für den Falstaff-Traisental-DAC-Cup reichten diesmal mit 33 Betrieben so viele Weingüter ein wie noch nie, aus insgesamt 60 Mustern wurden die besten Weine des Jahrgangs 2012 ermittelt. Der Grüne Veltliner dominiert in diesem jungen Weinbaugebiet so stark wie in keinem zweiten, 63 Prozent der Flächen nimmt er ein. Riesling, die zweite DAC-Sorte, ist mit einem Anteil von elf Prozent ebenfalls gut vertreten. Die aktuelle Probe zeigte wieder die Dynamik dieser kleinen, aber feinen Weinbauregion, bei vielen Betrieben kann man das Preis-Leistungs-Verhältnis als außergewöhnlich gut bezeichnen. Notizen von Peter Moser