Tasting vom 17.04.2013
Der Jahrgang 2011 wurde an der Saar bereits recht früh über den grünen Klee gelobt. Vielleicht etwas zu früh, wie unsere recht umfassende Probe im Schloss Monaise in Trier zeigte. Falstaff hatte die Produzenten mit Lagen in der Region Saar um feinherbe Muster aus dem Jahrgang 2011 gebeten, rund 60 Weine wurden von einer Expertenrunde in einer Blindverkostung kritisch unter die Lupe genommen. Der Witterungsverlauf 2011 hat offensichtlich dazu geführt, dass die Rieslinge nicht über jene Säurerasse verfügen, die die Weine aus diesem so nördlich gelegenen Anbaugebiet sonst derart unverwechselbar macht und die üblicherweise zum Erreichen einer perfekten Balance auch ein gewisses Maß an Restsüße verlangt. Es ist eben diese Ausgewogenheit, die die Jury bei manchen der verkosteten Weine vermisste. So paradox es klingen mag: Es zeigten sich beim Jahrgang 2011 eher Vorteile bei jenen Weinen, die in ihrer Stilistik der trockenen Art näher sind. Notizen von Peter Moser