Tasting vom 22.03.2017
Es ist ein Gemeinplatz, dass der Riesling vielseitig ist wie wenig andere Rebsorten. Mit der gebührenden Flaschenreife fächert sich die stilistische Bandbreite noch weiter auf. Daher war die Falstaff-Verkostung, die im Restaurant Burg Schwarzenstein im Rheingau stattfand, für alle Teilnehmer ein Hochgenuss. Auf dem Probentisch standen neben trockenen Weinen der Jahrgänge 2011 und älter auch zwei fruchtige Prädikate: Kabinett-Weine (mit und vor Jahrgang 2009) sowie Spätlesen (2008 und älter). Viele Winzer halten zumindest den Kabinett übrigens für einen trockenen Wein ehrenhalber: In der Tat tritt die Süßeempfindung mit den Jahren deutlich zurück. Allen drei probierten Weintypen lohnen überdies Experimente bei Tisch: Mit ein paar Jahren Flaschenreife funktionieren selbst Spätlesen viel besser, als man auf Anhieb glauben mag. Und dabei müssen es gar nicht immer Hummer oder Stopfleber sein. 61 gereifte Riesling-Weine probierten: Peter Balzerowiak, Grand Cru Select Weinhandel, Geisenheim; Falstaff Sommelier des Jahres Oliver Donnecker, Restaurant Heimat, Frankfurt; Wolfgang Pfeifer, FH Geisenheim; Günter Ringsdorf, Betriebsleiter i. R., sowie Falstaff Deutschland Chefredakteur Ulrich Sautter.