Tasting vom 12.10.2012
Die jährliche Degustation der Weine mit der kontrollierten Herkunft Leithaberg DAC befasste sich heuer mit den Rotweinen aus der Rebsorte Blaufränkisch aus dem Jahrgang 2010 sowie mit den Weißweinen des Jahrgangs 2011. Bei den Weißen wurde das Gros bereits in der vorigen Ausgabe im Zusammenhang mit der Burgunder-Trophy abgehandelt, nun befassten wir uns mit jenen Produkten, die aus reinem Grünem Veltliner oder als Cuvée mit Veltliner abgefüllt wurden. Die weißen Leithaberg-Weine des Jahrgangs 2011 sind teilweise recht kräftig, sogar verhältnismäßig opulent ausgefallen, profitieren aber von der Frische, die sie durch den Kalk und den Schiefer der Böden der Region bekommen. Die Rotweine aus 2010 sind wiederum eher schlank und elegant, zeigen eine verspielte Lebendigkeit, die dem Stil dieser Weinkategorie entgegenkommt. Wenn manchem Verkoster diese Blaufränkischen eine Spur zu leichtgewichtig erscheinen, so raten wir zu Geduld. In ein, zwei Jahren werden gerade diese eher zarten Weine ihren ganzen Sortencharakter zeigen und hervorragende Essensbegleiter abgeben – wobei klar ist, dass sich der Jahrgang 2010 mit den substanzreichen 2009ern und 2011ern in Sachen Kraft und Stoffigkeit nicht messen kann. Die Vorteile des 2010ers liegen in seiner Frische und Mineralik – Qualitäten, denen man ebenso viel abgewinnen kann. NOTIZEN VON PETER MOSER