Tasting vom 26.04.2016
Die Jury war sich am Ende der Blindprobe einig: Die 48 Müller-Thurgau aus den Jahrgängen 2015 und 2014 zu verkosten war sehr viel angenehmer als erwartet, das Niveau der probierten Weine war sehr ansprechend. Immer wieder ließen Weine erkennen, dass ihre Erzeuger mit großem Sachverstand nach einem individuellen Ausdruck für die Sorte suchen – und sich dabei von 08/15-Rezepten entfernen.
Dabei scheint sich der Müller-Thurgau gerade dann am besten zu zeigen, wenn man ihn zwar mit Ambition, aber nicht mit übertriebener Erwartungshaltung keltert: Spätlese-Typen haben zwar mehr Körper als Basis-Müller-Thurgau – oft erkaufen sie den zusätzlichen Schmelz und die zusätzliche Würze jedoch durch einen Verlust an Saftigkeit und Frische. Der Idealtyp des Müller-Thurgau bleibt ein Wein für den Alltag – aber auch der Alltag hat ja seine feierlichen Momente.
Die Weine wurden im Restaurant »D’Vine« in Düsseldorf verkostet, es probierten und bewerteten: Astrid Zieglmeier, IHK München, Antonios Askitis, »D’Vine«, Düsseldorf, Franz Keller, »Adler Wirtschaft«, Hattenheim, sowie Ulrich Sautter, Chefredakteur Wein bei Falstaff Deutschland, Hamburg.