Château Pavie – Bordeaux: Der Aufsteiger aus Saint-Émilion

Tasting

Tasting vom 12.10.2012

Als am 7. September 2012 die Neuklassifikation für die Bordelaiser Appellation Saint-Émilion bekannt gemacht wurde, hatte Gérard Perse ein strahlendes Lächeln im Gesicht. Denn Château Pavie, das er 1998 erworben hat und seither mit größtmöglichem Qualitätsstreben regiert, wurde an diesem Tag zum Premier Grand Cru Classé »A« erhoben. Bis zu diesem Zeitpunkt war diese Ehre nur Château Cheval Blanc und Château Ausone zuteil geworden, nun ist man im Nobelclub zu viert, denn auch Château Angélus wurde aufgewertet. Bis zum Jahrgang 1997 tümpelte das Weingut mit seinem exzellenten Terroir eigentlich nur auf Sparflamme dahin, bis es von Perse und seinem Team aus dem Dornröschenschlaf geholt wurde. Man muss schon bis in die Fünfzigerjahre zurückgehen (auch der 1961er war ganz gut gelungen), um eine Idee davon zu bekommen, was Pavie einmal war. Es ist dem außerordentlichen Engagement von Perse zu verdanken, dass nun der Name Château Pavie wieder mit Respekt genannt wird. 1993 erwarb der ehemalige Radsport-Champion und Selfmade-Millionär in Saint-Émilion sein erstes Weingut, Château Monbousquet, 1997 folgte Pavie-Desse, 1998 schließlich Pavie. Hinzu kamen 2001 das kleine, aber feine Bellevue-Mondot sowie drei Betriebe in den Côtes de Castillon, die an Saint-Émilion angrenzen: Clos Les Lunelles, Clos L’Église und Sainte-Colombe. Aktuell wird Château Pavie vom berühmten Architekten Alberto Pinto total umgebaut, die Neueröffnungsfeier ist zur Vinexpo 2013 geplant. NOTIZEN VON PETER MOSER

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