Tasting vom 14.10.2011
Lange galt Brasilien für die Weinweltwirtschaft als Importland, in den letzten Jahren entwickelte sich aber eine florierende Weinindustrie. Brasilien ist heute auf dem besten Weg, als Erzeuger selbst ein Big Player zu werden. Es gibt viele gute Gründe, sich mit diesem international noch recht neuen Weinland auseinanderzusetzen. Die brasilianischen Weine haben dank eines hohen technologischen Standards die Fruchtigkeit und die Modernität der Weine der Neuen Welt. Andererseits sind sie diesen in Eleganz und Komplexität überlegen und orientieren sich hierin eher an den traditionellen europäischen Weinen. Kein Wunder, dass die Produkte auch in Europa gut ankommen. Bei einer 2007 in Deutschland veranstalteten Probe von 160 verschiedenen Weinen aus der EU und der »New World« wurden von einer hochrangig besetzten Verkostungsjury unter der Leitung von Markus del Monego, MW, insgesamt sieben Weine aus Brasilien mit Medaillen ausgezeichnet, so gab es z. B. die Goldmedaille für den besten Rotwein. Auf der Anuga 2009 konnten die brasilianischen Weine diesen Erfolg noch übertreffen. Sie überzeugten erneut die kritische Jury und wurden mit einem wahren Medaillenregen belohnt. Auch bei der aktuellen Verkostung des Falstaff-Magazins konnten sich die Brasilianer sehr gut in Szene setzen. Besonders gut gefielen die Rotweine, von denen der größere Teil ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis besitzt. Speziell die Rebsorte Merlot scheint sich in Brasilien sehr wohl zu fühlen. Die Weine präsentieren sich sehr harmonisch und sind gastronomisch gut einsetzbar. Notizen von Peter Moser