Bollinger-Champagner – Tiefe und Finesse dank Pinot Noir

Tasting

Tasting vom 12.02.2016

Seine Komplexität bezieht Bollinger aus dem Umstand, dass der Wein zum größeren Teil aus Grundweinen wie dem Pinot Noir besteht. Nicht weniger als 60 Prozent jeder Bollinger-Cuvée besteht aus Pinot Noir, und dank des 164 Hektar großen Weingartenbesitzes ist das Haus in der glücklichen Lage, auch 60 Prozent aller Trauben für seine Grundweine aus eigenen Beständen zu decken. Der Betriebsstandort Ay gilt als Zentrum für Blauburgunder, wobei Bollinger von seinen handverlesenen Vertragsbauern ausschließlich Trauben und niemals Weine zukauft. Die Trauben sämtlicher in Frage kommender Parzellen werden separat vinifiziert. Ein Umstand, der – ebenso wie die etwas spätere Lese der Trauben – mithilft, möglichst dichte und komplexe Champagner zu erzeugen. Eine Spezialität bei Bollinger ist die Vergärung und Lagerung der Grundweine in Holzfässern. Rund 3000 mehrfach gebrauchte Barriques sind im Einsatz, Jahr für Jahr werden vom Handelshaus Chanson im Burgund – ebenfalls im Besitz der Bollinger-Familie – weitere Fässer zugekauft, die dort mindestens drei Jahre im Einsatz waren. Neue Fässer werden nie verwendet, die gebrauchten hingegen bis zu dreißig Jahre. Man leistet sich hier sehr ausgedehnte Reifezeiten auf der Hefe: Die Special Cuvée lagert mindestens drei Jahre, die Prestige Cuvée namens »La Grande Année« acht Jahre oder länger und der R. D. – die Abkürzung steht für »récemment dégorgé« oder »vor Kurzem degorgiert« – noch viele Jahre darüber hinaus. Falstaff hat ganz aktuell Bollinger-Cham­pagner aus den letzten fünf Dekaden verkostet und genossen. Notizen von Peter Moser.

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