Sicher ist, dass der Negroamaro eine alte historische Rebsorte Apuliens ist, auch wenn sie erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts erstmals eine nennenswerte Erwähnung findet. Weniger sicher ist die Herkunft der Namensgebung, wobei sich heute die Annahme durchgesetzt hat, dass sich der Name aus negro = schwarz und amaro = bitter zusammensetzt. Der Negroamaro ist mit seinen dicken Schalen relativ resistent gegen vielerlei Erkrankungen wie Fäulnis oder Pilzerkrankungen, zudem ist er wuchskräftig und bringt hohe Erträge, was für gute Qualitäten vor allen Dingen Ertragsbeschränkungen erfordert. Da er eher spät ausreift, verlangt er zudem warme Standorte. Die Hauptrebflächen des Negroamaro konzentrieren sich auch weiterhin auf Apulien, vornehmlich auf die DOCs Alezio, Brindisi, Copertino und die berühmte Region Salice Salentino. Dort erbringt er tieffarbene, vollmundige, sehr samtige und geschmeidige Weine, die allerdings dazu neigen, nach wenigen Jahren sehr rasch zu altern. Gute Erzeuger vermögen aus dem Negroamaro allerdings ganz exzellente Weine zu erzeugen. Außerhalb Apuliens gibt es kaum wesentliche Rebflächen, in der Neuen Welt ist lediglich ein Erzeuger in Australien bekannt, der sich mit dem Negroamaro beschäftigt.
Diese Rebsorte ist auch bekannt unter den Namen:
Abbruzzese, Abruzzese, Albese, Arbese, Arbise, Amaro Nero, Amaronero, Jonico, Mangia Verde, Mangiaverme, Morese, Lacrima, Lacrimo, Nicra Amaro, Mangiaverde, Nero Amaro, Nero Leccese, Negra Della Lorena, San Lorenzo, Niuri Maru, Niuru Maru, San Marzuno, Uva Cane