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Crostata di marmellata

Herrlich fruchtig: Letitia Clarks »Crostata di marmellata« aus dem Buch »La Vita è Dolce«.

Letitia Clark
Crostata ist der große italienische Bruder der englischen jam tart. Als beliebtes Frühstück zu einem kleinen, starken Kaffee stillt sie sowohl das Verlangen nach süßer Frühstückskonfitüre als auch nach dem feinen Buttergenuss, das alle, die gern Toast mit Butter und Konfitüre oder Croissant mit Konfitüre essen (also fast jeden), nach dem Aufwachen packt, sobald sie ihren ersten Schluck Kaffee schlürfen. Crostate sind überall in Italien beliebt, einschließlich Sardinien. Als ein typisches und oft hausgemachtes dolce ist die Tarte optisch eher rustikal und kein Backprojekt, mit dem man sich länger als unbedingt nötig aufhält. Der Teigboden, die crosta, eigentlich »Kruste«, nach der sie benannt ist, kann bis zu einem gewissen Grad beliebig dick sein. Die nonna meiner Freundin, bekannt für ihre Reizbarkeit und Ungeduld beim Kochen (allerdings auch für ihr Talent), machte ihren Teig gut zwei Zentimeter dick, weil sie es gern so mochte. Mit ihren ungeduldigen, vom Rosenschneiden stets zerkratzten Händen drückte sie den Teig grob in die Form, anstatt ihn sorgfältig auszurollen. Gehen Sie es also ruhig auch locker an, es ist schließlich Ihre crostata. Crostata wird in der Regel mit einer einfachen pasta frolla, einem süßen Mürbeteig, gemacht. Der ein oder andere gibt dem Teig einen Tee­löffel Backpulver zu, was die crostata noch kuchenartiger macht, aber ich mag es lieber ohne. Da dies eine schlichte, bodenständige Angelegenheit ist, finde ich es stimmig, wenn der Teig dem auch entspricht. Und wie die jam tarts meiner Kindheit ist eine crostata so unkompliziert und geling­ sicher, dass man sie wunderbar zusammen mit Kindern backen kann.

Zutaten (12 Personen)
500 g Weizenmehl Tipo 00 (ersatzweise Type 405)
150 g Puderzucker
1 Prise Salz
300 g Butter
1 ganzes Ei plus 1 Eigelb
abgeriebene Schale von 1 Zitrone (bio)
1 Glas (280g) Ihrer Lieblingskonfitüre
1 Eiweiß, verquirlt, zum Bestreichen
  • Das Mehl mit Puderzucker, Butter und Salz in der Küchenmaschine zu feinen Bröseln ver- arbeiten. Das ganze Ei, Eigelb und Zitronen- abrieb dazugeben und kurz verarbeiten, bis sich alles zu einem Teig verbindet.
  • Aus der Schüssel nehmen und den Teig zu zwei gleich großen Scheiben formen. Jeweils in Frischhaltefolie einwickeln und kühl stellen. Nach etwa 30 Minuten kann der Teig weiterver- arbeitet werden.
  • Den Teig 3–4 mm dick ausrollen und eine Tarteform aus Metall mit Hebeboden oder eine Quicheform aus Keramik (siehe rechte Seite) damit auskleiden. Man kann den Teig auch einfach hineindrücken. Überstehenden Teig abschneiden und für ein Teiggitter verwenden. Je nach Raumtemperatur sollten Arbeitsfläche und Nudelholz zusätzlich mit Mehl bestreut werden, falls der Teig klebrig wird.
  • Den Teig in der Form in den Kühlschrank stellen, dann den überschüssigen Teig auf Backpapier ausrollen und mit einem Messer oder einem Teigrädchen in Streifen schneiden. Je nachdem, wie warm der Teig dabei wird, sollte er zwischendurch nochmals in den Kühlschrank.
  • Wenn der Boden kalt geworden ist (nach etwa 10 Minuten), die Konfitüre darauf verstreichen. Die Gitterstreifen darauf auslegen und am Teigrand festdrücken. Die Streifen mit Eiweiß bestreichen, dann die Form erneut zum Ruhen in den Kühlschrank stellen bis der Ofen vorgeheizt ist.
  • Den Backofen auf 190 °C vorheizen und die crostata 20–25 Minuten backen, bis sie goldbraun ist.

Tipp:

Dies ist einer der wenigen Mürbeteigböden, der ohne Blindbacken auskommt, was sehr für ihn spricht. Und da Konfitüre nicht zu flüssig ist, bleibt der Boden schön trocken und mürbe, ohne durchzuweichen.

Ich bereite diese crostata meist in einer einfachen, altmodischen Keramikform zu, in der sie nach dem Backen verbleibt und angeschnitten werden kann. So muss man sich nicht einmal um das Herausheben kümmern.



Letitia Clark
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