Crostata ist der große
italienische Bruder der englischen
jam tart. Als beliebtes
Frühstück zu einem kleinen, starken
Kaffee stillt sie sowohl das Verlangen nach süßer Frühstückskonfitüre als auch nach dem feinen Buttergenuss, das alle, die gern Toast mit Butter und Konfitüre oder Croissant mit Konfitüre essen (also fast jeden), nach dem Aufwachen packt, sobald sie ihren ersten Schluck Kaffee schlürfen.
Crostate sind überall in Italien beliebt, einschließlich
Sardinien.
Als ein typisches und oft
hausgemachtes dolce ist die Tarte optisch eher rustikal und kein Backprojekt, mit dem man sich länger als unbedingt nötig aufhält. Der
Teigboden, die crosta, eigentlich »Kruste«, nach der sie benannt ist, kann bis zu einem gewissen Grad beliebig dick sein. Die nonna meiner Freundin, bekannt für ihre Reizbarkeit und Ungeduld beim Kochen (allerdings auch für ihr Talent), machte ihren Teig gut zwei Zentimeter dick, weil sie es gern so mochte. Mit ihren ungeduldigen, vom Rosenschneiden stets zerkratzten Händen drückte sie den Teig grob in die Form, anstatt ihn sorgfältig auszurollen. Gehen Sie es also ruhig auch locker an, es ist schließlich Ihre crostata.
Crostata wird in der Regel mit einer einfachen
pasta frolla, einem süßen
Mürbeteig, gemacht. Der ein oder andere gibt dem Teig einen Teelöffel Backpulver zu, was die crostata noch kuchenartiger macht, aber ich mag es lieber ohne. Da dies eine schlichte, bodenständige Angelegenheit ist, finde ich es stimmig, wenn der Teig dem auch entspricht. Und wie die jam tarts meiner Kindheit ist eine crostata so unkompliziert und geling sicher, dass man sie wunderbar zusammen mit Kindern backen kann.