© Ian Ehm

Carpaccio »Classico« wie in »Harry's Bar«

Den Klassiker Carpaccio zuhause ganz nah am Originalrezept zubereiten und servieren – wie in »Harry's Bar« in Venedig.

Das Carpaccio ist jünger, als seine weltweite Präsenzvermuten lässt. Das Gericht wurde 1950 von Giuseppe Arrigo Cipriani in »Harry’s Bar« in Venedig erfunden. Seinen Namen verdankt es dem Rennaissance-Maler Vittore Carpaccio, der für seine Rot- und Weißtöne berühmt ist und dem zur selben Zeit in Venedig eine
Ausstellung gewidmet war. Zubereitungszeit: 40 Minuten (+12 Stunden zum Frieren, +1,5 Stunden zum Antauen und Temperieren)
Schwierigkeitsgrad: 2 von 5

Zutaten (4 Personen)
500 g Rinderfilet (Lungenbraten), gut gereift und zugeputzt
Salzkapern
1 Eigelb
1 EL Dijonsenf
2 EL Zitronensaft
150 ml Traubenkernöl
3 EL Sauerrahm
2 TL Worcestersauce
etwas weißer Pfeffer
1 Prise Salz
etwas Olivenöl

Zubereitung

  1. Das Fleisch in Frischhaltefolie ein­wickeln ­und über Nacht frieren – das macht es möglich, es hauchdünn auf­zuschneiden. 1 gute Stunde vor dem ­Anrichten aus dem Eis nehmen. Die Salzkapern 1 Stunde gut wässern und mehrmals das Wasser tauschen, dann auf Küchenpapier trocknen lassen.
  2. Für die Carpaccio-Salsa Eigelb, Senf und die Hälfte des Zitronensafts ver­rühren. Unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen in dünnem Strahl Traubenkernöl zugießen, sodass sich eine Emulsion bildet wie beim Mayonnaise-Machen. Den Sauerrahm unterrühren und mit Worcestersauce, Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.
  3. Zum Anrichten die Tellermitte mit ­etwas ­Olivenöl dünn einpinseln.
  4. Das ­Filet in etwa ­3 mm dicke Scheiben schneiden. Am besten geht das mit ­einer Wurstschneidemaschine, ein scharfes Messer und etwas Übung tun es aber auch. Auf den Tellern anrichten. Mindestens 15 Minuten auftauen und auf Zimmertemperatur kommen lassen.
  5. Die Salsa und die Salzkapern auf dem Fleisch verteilen und servieren.

Tipp:

Viel Worcestersauce!
Wir servieren das Carpaccio ganz klassisch und nah an Ciprianis ­Originalrezept, mit einer üppig-würzigen Mayonnaise mit viel Worcestersauce, die in »Harry’s Bar« in den 1950er-Jahren als ­Allzweck-Sauce verwendet wurde.


Getränkeempfehlung

The Pinot Noir 2017, Weingut Scheiblhofer
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Intensives schwarzes Beerenkonfit, feine Kräuterwürze, etwas Dörrfeigen und Nougat. Komplex, fruchtsüß, reife Textur, runde, tragende Tannine, schokoladiger Nachhall, stoffiger Rotwein, lässt aber den Sortencharakter vermissen.
scheiblhofer.at € 17,90


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