Verkostungsnotizen
Diesen Wein habe ich vor etwa zwei Jahren mit 95 Punkten deutlich höher bewertet, glaube aber, dass er sich in einer recht ungünstigen Phase befindet. Die Primärfrucht ist mit ihren attraktiven Trüffel- und Brombeernoten nun eher zugunsten Kakao und Dörrobst gewichen, das kräftige Tannin wirkt jetzt nicht mehr seidig, sondern etwas trocken, der Umbau in die Reifephase hat also begonnen. Dieser pubertierende Wein lässt den Verkoster im Moment seine etwas höhere Säure spüren, sein schokiger und langer Abgang kommt nicht so zum Tragen, wie man das sonst von der Reserve kennt. Etwas Geduld wird sich lohnen, in einer Dekade wird man dann immer schon gewusst haben, dass dieser 1997er sich als echter „Vin de Garde“ entpuppen musste.
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