Zu unsicher? Neue Zweifel am Projekt Moselbrücke

Ein interner Aktenvermerk liefert den Gegnern des umstrittenen Baus durch die ausgezeichnete Riesling-Lage neue Munition.

Seit Anfang der 1970er Jahre erstmals öffentlich über die sogenannte Hochmoselbrücke nachgedacht wurde, spaltet das Großprojekt bereits die Bevölkerung. Die einen fürchten durch den Bau der 1,7 Kilometer langen Brücke quer durch eines der weltbesten Riesling-Gebiete negative Auswirkungen auf die zahlreichen Weingärten, die anderen sehen das Projekt als alternativlos im Bestreben, die niederländischen und belgischen Häfen mit dem Rhein-Main-Gebiet und besonders dem Flughafen Hahn zu verbinden.

Zu wenig Halt?
Nun gibt es wieder Aufwind für die Gegner der Hochmoselbrücke: Das Nachrichtenmagazin »Der Spiegel« veröffentlichte einen Aktenvermerk aus dem zuständigen Ministerium, wonach die Brückenpfeiler auf der Moselseite auf zu instabilem Grund stehen würden. Erst in einer Tiefe von 70 Metern sei der Boden stabil genug für die Pfeiler, die nach derzeitiger Planung aber nur 47 Meter in die Tiefe reichen sollen.

Bei CDU, SPD und FDP, die für den rund 300 Millionen Euro teuren Bau sind, ist man natürlich verschnupft, dass die diese Information aus dem Ministerium von Eveline Lemke (Grüne) an die Presse gelangt sind. Die drei Parteien vermuten eine Profilierungskampagne der Grünen, die gegen den Bau der Hochmoselbrücke auftreten. Das Innenministerium hat nun ein Spezialgutachten in Auftrag gegeben.

Die Bauarbeiten an der Brücke, die sich in einer Höhe von 158 Metern zwischen Ürzig und Rachtig spannen soll, haben 2012 begonnen. An den Pfeilern wurde bislang nur auf der Hunsrückseite gebaut.

Mehr:
www.hochmoseluebergang.rlp.de

(sb)