»Wine and Dine« Köln: neue Betreiber, bewährtes Konzept

Mutter und Sohn Moersch setzen weiterhin auf die Mischung aus Weinbar und Restaurant.




Die Kölner Gastro-Szene hatte jahrelang den Ruf, wenig dynamisch zu sein und nur spärlich mit neuen Restaurants und kulinarischen Ideen zu bestechen. Umso erfreulicher ist es, dass sich in Sachen Kulinarik seit 2014 einiges in der Domstadt getan hat. Nicht nur, aber auch im Agnesviertel kommt gerade ein wenig Schwung in die Sache. Zu den Neuerungen der zweiten Jahreshälfte zählt unter anderem auch der Wechsel der Betreiber im Wine and Dine. René Rezaiund Küchenchef Nils Hoveling ziehen sich zurück, Lukas und Petra Margareta Moersch übernehmen mit Küchenchef Björn Friedemann.

Kreativer Küchenstil
Bisher hat sich Gastronom René Rezai eine gehobene Küche gepaart mit ausgesuchten Weinen zum Ziel gesetzt und sich zusammen mit Küchenchef Nils Hoveling eine treue Fangemeinde erarbeitet. Dass Rezai im Herbst dem »Wine and Dine« dennoch den Rücken kehrte, liegt vor allem in der Konzentration auf sein Restaurant »Vita Moderna« in Leichlingen begründet. Das »Wine and Dine« gibt es allerdings immer noch – nun aber mit einer neuen Besetzung. Das neue Team: Mutter und Sohn Moersch sowie Küchenchef Björn Friedemann. Dieser war zuvor im »Vieux Sinzig« sowie im Landgasthaus Rech tätig und soll nun mit seinem kreativen Küchenstil die Moersche Ideenschmiede unterstützen.

Erstes Restaurant von Mutter und Sohn
»Jung & Wild trifft Tradition & Erfahrung« – so beschreiben Sohn Lukas und Mutter Petra Margareta Moersch den Anspruch ihres ersten gemeinsam geführten Restaurants. Und das hat vor allem ein Ziel: Die gehobene Gastronomie salonfähiger zu machen, die Stammkundschaft weiterhin anzuziehen, aber auch ein jüngeres Publikum für die Themen Wein und feine Speisen zu begeistern. Damit diese Rechnung tatsächlich aufgeht, gibt es zusätzlich zur Abendkarte besondere Angebote mit fair kalkulierten Preisen.

Das »Wine and Dine« ist Weinbar und Restaurant in einem. / © Wine-dine.de

Menü oder à la carte
Wer in der Zeit von 18 bis 19.30 Uhr im Wine and Dine das Early-Evening-Menü genießt, bekommt drei festgelegte Gänge für 25 Euro, ein Glas Wein zum Hauptgang inklusive. Das ist durchaus solide, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Oder man bestellt à la carte – für Freunde ausgefeilterer Kreationen ohnehin die bessere Wahl, wobei die Preise sich hier schon deutlich in höhere Gefilde schrauben. Das kann sich lohnen, wie bei der Vorspeise, einer Jakobsmuschel-Trilogie auf Süßkartoffeltalern mit Paprikaschaum (15 Euro) oder dem Süppchen von Topinambur und Sauerkirsche mit geräucherter Gänsebrust (9 Euro). Die Hauptspeisen dagegen erscheinen für das Preisniveau (26-30 Euro) noch etwas rustikal auf dem Teller, der gebratene Saibling mit Pak Choi, Kürbisgnocchi und Holunderbutter war geschmacklich eher ein Mix statt ein echtes Match. 


Abwechslungsreiche Weinkarte und Livekonzerte
Dass sich das in den kommenden Wochen noch einspielen wird, ist aber anzunehmen. An Engagement und pfiffigen Ideen mangelt es den Moerschs zumindest nicht. Die Weinkarte umfasst eine Auswahl von Klassikern bis Neulingen und besticht durch Abwechslungsreichtum. Zusätzlich rückt jeden Monat ein bestimmter Winzer mit seinen Weinen in den Fokus, die dann auch allesamt glasweise zu haben sind. Perfekt, um ein Weingut ausgiebig zu erkunden. Außerdem gibt es gelegentliche Live-Konzerte und eine extra Bar-Karte für den vorderen Bereich des Restaurants, mit kleinen Snacks und feinen Begleitern zum Wein, die sich in unkompliziertem Ambiente genießen lassen. Ob nun als Einstimmung auf ein Dinner, mit Blick in die offene Küche, oder einfach zum netten Beisammensein, entscheidet der Gast selbst. 



Wine and Dine
Weißenburgstraße 32
50670 Köln

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag ab 18:00

(Von Sophia Schillik – www.cucinapiccina.de)