Blick vom Reisenberg auf die Skyline von Wien.

Blick vom Reisenberg auf die Skyline von Wien.
© Rudi Raimo Rumpler

WienWein-Winzer feiern die erste Dekade

Riesen-Erfolg mit dem Gemischten Satz, die Zukunft soll eine Herkunfts-Klassifikation bringen.

Zehn Jahre ist es schon wieder her, seit sich die Winzergruppe WienWein offiziell gegründet hat. Kaum zu glauben, welchen Qualitätsschub die Wiener Winzer unter der Führung von Fritz Wieninger in dieser Dekade geschafft haben. Heute hat sich Wiener Wein einen fixen Platz in der Startaufstellung auf den Weinkarten der Wiener Restaurants zurück erobert. Aber nicht nur in der Donaumetropole, auch in vielen international bedeutenden Restaurants rund um den Globus sind Wiener Weine vertreten. Besonders das Besinnen auf die Tradition des Wiener Gemischen Satzes ist eine beispiellose Erfolgsgeschichte der Wiener Winzer, der zuletzt mit DAC-Status besiegelt wurde. in Deutschland, in England, in den USA, in Japan – und nicht zuletzt sogar in Wien selbst. Die Anbaufläche stieg von 46 Hektar im Jahr 2006 auf knapp 160 Hektar im Jahr 2016. Die Qualitätspolitik der Winzergruppe ließ komplexe, diffizile Weine entstehen. Dazu Gerhard J. Lobner vom Weingut Mayer am Pfarrplatz: »Wir zeigen, dass der Wiener Gemischte Satz ein richtig großer Wein sein kann, mit einem Reifepotenzial, das ihm vorher niemand zugetraut hätte. Hier liegt auch die Zukunft, wir wollen noch stärker ins Qualitätssegment gehen und künftig noch mehr auf Wiener Gemischte Sätze aus besonderen Lagen setzen.«

Lagen-Klassifikation angestrebt

Wie schon im Vorjahr angekündigt, ist es das wichtigste Ziel der WienWein-Winzer, eine klar verankerte Klassifikation der Wiener Lagen zu erreichen. »Wir halten das für einen wichtigen Schritt zum Ausbau der internationalen Konkurrenzfähigkeit«, betont Fritz Wieninger. Aktuell gibt es 165 registrierte Rieden in Wien. Neben Boden und Klima ist für die Winzer auch der Wein ein entscheidendes Kriterium für die Klassifizierung. »Nicht nur der Boden macht eine Lage groß, sondern auch der Wein, dessen Trauben von dort stammen«, erklärt Wieninger. »Deshalb muss sich jeder Wein sein Prädikat erst verdienen. Eine Parzelle, die perfektes Terroir aufzuweisen scheint, muss uns das erst einmal beweisen.« Konkret soll die Qualität dieser Weine fünf Jahre lang beobachtet werden. Rainer Christ (Weingut Christ): »Nur wenn der Wein diese Prüfung besteht, wird dieser Weinberg klassifiziert.« Die Wiener Winzer wissen, dass es sich dabei um ein umstrittenes Thema handelt und stellen klar, dass die Klassifizierung der Gruppe WienWein keinen gesetzlichen Status hat.

Michael Edlmoser, Rainer Christ, Fritz Wieninger, Gerhard Lobner, Thomas Podsdnik und Thomas Huber
© Simone Kantz
Michael Edlmoser, Rainer Christ, Fritz Wieninger, Gerhard Lobner, Thomas Podsdnik und Thomas Huber

Thomas Huber (Weingut Fuhrgassl-Huber) freut sich über den »Traum-Jahrgang 2015«: »Letztes Jahr hat einfach alles gestimmt, die richtige Regenmengen, die Sonne für die Reife und die kühlen Nächte für die Säure«. Für die Spezialität Wiener Gemischter Satz sind komplexe Weine mit entsprechender Säure zu erwarten, die mit tiefen Fruchtaromen und innerer Dichte überzeugen, und zwar sowohl im leichteren als auch kräftigeren Bereich. Dies gilt ebenso für die Grünen Veltliner, Weißburgunder und Rieslinge. Rainer Christ hebt die absolute Besonderheit des Jahrgangs 2015 hervor: »Ein optimaler Jahrgang für unsere Weißweine und Rotweine.«

www.wienwein.at

Bernhard Degen
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