Wie sicher sind Kreuzfahrten im Mittelmeer?

Dieser Frage ging der ADAC nach und nahm zehn Schiffe unter die Lupe. Zwei der AIDA-Flotte schwimmen im Ranking vorne.

Nach der Havarie der Costa Concordia ist die Frage nach der Sicherheit von Kreuzfahrtschiffen wichtiger denn je. Daher ensandte der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) nun ein Experten-Team mit der Aufgabe, zehn häufig gebuchte Schiffe im Mittelmeer zu überprüfen. Dabei wurden alleinig die AIDAbella und die AIDAdiva mit dem Sicherheits-Prädikat »sehr gut« versehen. Michael Ungerer, Präsident der AIDA Cruises, ist höchst zufrieden mit dem Ergebnis: »Wir freuen uns, dass alle getesteten AIDA Schiffe vom ADAC die Bestnote ›sehr gut‹ erhalten haben. Die Testergebnisse der ADAC Sachverständigen bestätigen einmal mehr die hohen Sicherheitsstandards an Bord unserer Flotte.«

Häufigstes Ergebnis: »gut«
Mit Ausnahme der beiden sehr guten Noten für die AIDA-Schiffe, erhielten alle Kreuzer, deren Technik bei der Sicherheitsstichprobe unter die Lupe genommen wurde, die Bewertung »gut«. Diesem zufriedenstellenden Ergebnis entzieht sich lediglich die Costa Serena, die nicht bewertet werden konnte, weil die Reederei dem Kapitän verbot, mit den Testern zusammenzuarbeiten. Die Crews der übrigen Schiffe präsentierten sich jedoch freundlich, hilfsbereit und professionell im Umgang mit den Passagieren. Auch Michael Ungerer unterstreicht die hohen allgemeinen Standards in der Kreuzfahrt: »Allen weiteren getesteten Schiffen, inklusive denen der Costa Flotte, wurde ebenfalls ein guter Sicherheitsstandard bescheinigt. Dies bestätigt einmal mehr den hohen Sicherheitsstandard in der Kreuzfahrtindustrie. Jeder, der eine Kreuzfahrt plant, kann bei uns an Bord einen unbeschwerten Urlaub mit der Gewissheit verleben, dass die Sicherheit unserer Gäste für uns höchste Priorität hat.«

Eine vorbildliche Seenotrettungsübung auf einem Schiff der AIDA-Flotte / Foto: ADAC
Eine vorbildliche Seenotrettungsübung auf einem Schiff der AIDA-Flotte

Ein offenes Schott wie hier auf der MSC Splendida stellt ein Sicherheitsrisiko dar. / Foto: ADAC
Ein offenes Schott wie hier auf der MSC Splendida stellt ein Sicherheitsrisiko dar.

Negative Ausreißer
Einige Schiffe fielen trotz des generell guten Ergebnisses negativ auf: Auf der Norwegian Epic, der MSC Fantasia, der Navigator of the Seas und der MSC Splendida standen die Seenotrettungsübungen zu sehr im Hintergrund - nicht immer wurden alle Passagiere zur Übung zusammengerufen, die Instruktionen waren oft zu oberflächlich. Teilweise bemerkten die Tester des ADAC außerdem, dass Rettungswesten oder Rettungsinseln verschlossen oder festgebunden und Rettungswege verstellt waren. Gravierende Probleme stellten bei fünf Schiffen (Adventure of the Seas, Norwegian Epic, MSC Fantasia, MSC Orchestra, MSC Splendida) offene Schotten, Öffnungen im Deck oder Trennwände, die durch verriegelbare Luken verschlossen werden können, im Unterschiff dar. Durch Ausnahmeregelungen der Flaggenstaaten dürfen diese wasserdichten Türen auf See geöffnet bleiben. Offene Schotten bedeuten zwar eine Erleichterung für die Mannschaft in Küche, Wäscherei oder Lagerräumen im Schiffsbauch, erzeugen aber auch ein Risiko, da im Notfall das Schließen offener Schotten vergessen werden kann oder die Technik versagt, erklärt der Tester Kapitän Franz Lippold dem ADAC.

Die Punkteverteilung im Detail finden Sie hier zum Download.

www.aida-cruises.at

www.adac.de

(wald)

Kati Waldhart
Autor