Wie schmeckt Wein, der auf der Zugspitze reift?

Bayerische Weinbauern brachten ein 220-Liter-Fass der Rebsorte Müller-Thurgau zum Gären auf die Zugspitze.

Dass Wein in großen Höhen ganz anders schmeckt, das wissen zum Beispiel Fluggäste. Aber schmeckt der Wein schon beim Einkehren auf einer Skihütte  anders als im Tal? Fünf bayerische Winzer kamen jedenfalls bei einem Skiausflug zu diesem Schluss. In den Weinbauern reifte ein interessanter Plan: Um mehr über die Auswirkungen von Höhe auf den Wein zu erfahren, brachten sie nun ein 220-Liter-Fass der Rebsorte Müller-Thurgau auf Deutschlands höchsten Berg, die 2962 Meter hohe Zugspitze. 100 Tage lang soll der Wein dort bis zur Trinkreife bleiben. Ein Vergleichsfass reift zeitgleich im Tal, dann wird verkostet und verglichen. Das berichtet stern.de.

»Am 20. März werden wir unser Fass mit Müller-Thurgau auf der Zugspitze präsentieren«, meint Martin Mößlein, der Sprecher der fünf Winzer, die schon sehr gespannt sind, was ihr Projekt ergeben wird. Andere Experten sehen die Sache nüchterner und glauben nicht an große Einflüsse durch die »Höhenreifung«. Da könnte der Temperaturunterschied - das Fass übernachtet im Weinkeller und kommt tagsüber an die Luft - schon einen größeren Einfluss auf den Geschmack haben.

Der Falstaff machte übrigens bereits einmal die Probe aufs Exempel: Auf dem Söldener Gletscher wurden in 3333 Metern Höhe Weine verkostet. Das Ergebnis: Der Wein schmeckt nicht anders, er schmeckt höchstens ein bisschen weniger alkoholisch. Es ist eher der Geruch, der völlig anders ist. Möglicherweise wird auch das Experiment der fünf Bayern zu keinem bahnbrechenden Ergebnis kommen, aber als Werbeaktion dürfte es sich auszahlen.

(sb)

Sascha Bunda
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