Winzer Josef Michel hat das Weingut 1983 mit seinen Eltern gegründet.

Winzer Josef Michel hat das Weingut 1983 mit seinen Eltern gegründet.
© VDP

Weingut Michel ist 20. Mitglied des VDP Baden

Das Weingut vom Kaiserstuhl zählt fortan dank seines Facettenreichtums und der konstanten Qualität der Weine zu den Deutschen Prädikatsweingütern.

Der Traubenadler des VDP auf der Kapsel eines Weins – das ist für den Weinkenner ein Qualitätsversprechen, und für den Winzer ein Adelsschlag. Denn der Zugang zum ruhm- und geschichtsreichen Verband ist ein Hindernislauf. Nur wer über Jahre ein kontinuierlich hohes Niveau für Spitzenweine garantieren kann, rückt überhaupt in den Kreis der möglichen Kandidaten auf. Zum zweiten gilt es, politische Hürden zu nehmen. Und zu guter Letzt muss auch noch »Platz« für einen Neuling sein. Denn die Anzahl der VDP-Betriebe oszilliert bundesweit traditionell in einem engen Korridor rund um die Zahl 200. Erst wenn durch die regelmäßig stattfindenden Überprüfungen ein Weingut aus dem Verband auscheiden muss, öffnet sich die Türe für ein anderes Weingut.

Das strenge Prüfreglement bestanden hat nun das Weingut Michel aus Achkarren am Kaiserstuhl. Mit der Berufung Michels erlangt ein vergleichsweise junger Betrieb die Weihen des VDP: Es war 1983, mitten in einer krisenhaften Entwicklung des badischen Weinmarkts, als Josef Michel gemeinsam mit seinen Eltern das Weingut gründete. Ihr Mut wurde belohnt: Michel, der von Anbeginn für die Vinifikation verantwortlich zeichnete, machte sich rasch einen Namen für sehr klare, stoffige Weißweine und für dichte, glutvolle Rote. Und eine weitere Eigenschaft machte (und macht) Michels Weine bei den Kennern beliebt: Ihre außergewöhnliche Preiswürdigkeit. Dabei sind angesichts seines Lagenportfolios aus Achkarren und Ihringen natürlich zwei Faktoren gesetzt: Sein Ding sind Burgundersorten, die auf Vulkanverwitterungsböden wachsen. 98 Prozent der heutigen 13 Hektar Rebfläche sind mit Spätburgunder, Grauburgunder, Weißburgunder und Chardonnay bestockt.

Und der Winzer ist heute noch mehr denn je mit ganzem Herzen bei der Sache. Wenn er über seinen Wingert spricht, gerät er ins Schwärmen: »Ich weiß nicht, wie oft ich mich schon von Westen kommend meinem Achkarrer Tal genähert habe. Trotzdem begeistert mich dieser Berg immer wieder aufs Neue. Der Achkarrer Schlossberg bringt nicht nur Spitzenweine hervor, er sieht auch noch verdammt gut aus.«

Für den VDP Baden ist Michel ein mehr als nur würdiges 20. Mitglied. Die Aufnahme des Achkarrer Familienguts, in dem mit Sohn Robin auch schon die nächste Generation mitwirkt, ist ein bedeutungsvolles Zeichen dafür, dass der VDP alles andere als ein blasierter Zirkel angestaubter historischer Betriebe ist. So drückt auch Joachim Heger, der nicht nur Regionalvorsitzender des VDP Baden, sondern auch Präsidiumsmitglied des VDP-Bundesverbandes ist, seine Anerkennung für seinen Kollegen und Weinbergs-Nachbarn aus: »Josef Michel ist es gelungen, sein Weingut optimal aufzustellen und mit viel Akribie und Herzblut den Herkunftsgedanken umzusetzen. Er interpretiert mit seinen Burgundern den Charakter der Weinberge und das mediterrane Klima des Kaiserstuhls in vorbildlicher Weise.«
www.vdp-baden.de

Ulrich Sautter
Ulrich Sautter
Wein-Chefredakteur Deutschland
Patricia Astor
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