Rudy Kurniawan, der größte Weinfälscher aller Zeiten, sorgte auch an seinem vierten Prozesstag für Aufsehen. Ein Urteil gegen den 37-Jährigen gibt es noch nicht, doch nach der abermaligen Verschiebung des Urteilsspruchs auf 4. August einigte sich Kurniawan mit dem Milliardär Bill Koch auf einen hochinteressanten Deal: Der Angeklagte zahlt an Koch drei Millionen Dollar Schadenersatz und wird »alles auspacken«. Gleichzeitig ist ein Zivilprozess Kochs gegen Kurniawan vom Tisch. Das berichtet die BBC.
Koch, der auch in New York gegen Kurniawan ausgesagt hatte, gilt seit Jahren als Vorkämpfer gegen Weinfälschungen. Von Kurniawans Informationen bezüglich der Weinfälscher-Industrie erhofft er sich viele neue Impulse.
14 Jahre Haft?
Kurniawan wurde im Dezember 2013 bereits für schuldig befunden, nur das Strafausmaß ist noch unklar. Der Richter vertagte den Urteilsspruch erneut, weil das Ausmaß der angerichteten Schäden immer noch nicht feststeht. Ursprünglich wurde der Schaden auf 20 Millionen Dollar geschätzt, die Anklage forderte dafür 14 Jahre Haft. Die Verteidigung hält die bisher in Haft verbrachte Zeit für ausreichend und verlangt eine Strafe von maximal 12.500 Dollar.
»Dr. Conti«, wie Kurniawan wegen seiner Vorliebe für die Domaine Romanée-Conti gennant wurde, wurde 2012 verhaftet. Ermittler fanden gefälschte Rezepte für Weine und Stapel von Etiketten in seinem Haus in Los Angeles, das Kurniawan gemeinsam mit seiner Mutter bewohnte.
(sb)
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