Wein & Champagner: Trends und Geheimtipps

Heimische Weine legen kontinuierlich zu, und für guten Wein geben Deutsche auch gerne mehr Geld aus.

Mit jedem neuen Jahr wird die deutsche Weinszene umfang- und facettenreicher – ein Trend, dem auch der neue Falstaff Weinguide 2015 mit seinem deutlich angewachsenen Umfang Rechnung getragen hat. In diesen erfreulichen Zeiten ist umso wichtiger, solche Guides, aber auch Weinhändler mit jeder Menge Expertenwissen konsultieren zu können. Zwei davon, Alexander Borwitzky (Geschäftsführer von Jacques' Wein-Depot) und Nikolas von Haugwitz (Geschäftsführer Hawesko) haben Falstaff exklusiv ihre Einschätzungen mitgeteilt und ihre Geheimtipps verraten.

Dass der deutsche Wein weiter im Aufwind ist, da sind sich beide Experten einig. »Der Globalisierung der Märkte steht beim Wein eine Regionalisierung des Konsums gegenüber, viele Leute entdecken die kulinarischen Aspekte ihrer Heimat«, meint etwa Von Haugwitz. Borwitzky stellt daneben auch noch einen deutlichen Langzeittrend zum süditalienischen Rotwein. »Bei Champagner ist der Kleinkrieg zwischen den Grandes Marques und den Winzerchampagnern noch nicht entschieden«, fügt Von Haugwitz hinzu, der mit Suenen einen Winzerchampagner neu im tvino.de-Programm hat, aber auch von den Klassikern wie Pol Roger Reserve viel zu bieten hat.

Nikolas von Haugwitz (Hawesko) / Foto: Manfred KlimekGuter Wein darf auch mehr kosten
Auch die Bereitschaft, für gute Weine mehr Geld in die Hand zu nehmen, setzt sich in Deutschland durch. »Das ist auch bei uns spürbar«, bestätigt Von Haugwitz (Bild rechts): »Die Leute trinken eher bessere Weine als mehr Wein, und das finde ich gut. So eine Entwicklung geht natürlich nur mit Produkten, die ihr Geld wert sind: Unsere Kunden kaufen selektiv, die Zahlungsbereitschaft besteht nur für Weine, die einen entsprechenden Gegenwert bieten.« Auch Borwitzky sieht das Preis-Genussverhältnis für deutsche Kunden immer mehr im Vordergund: »Wein darf bei besserer Qualität auch ruhig mal mehr kosten«.

Zudem haben uns beide Experten ihre ganz persönlichen Geheimtipps verraten: Nikolas von Haugwitz: »Dessertweine spielen am deutschen Markt kaum eine Rolle, da sind Weltklasseweine dabei, die man für wenig Geld kaufen kann. Weine aus Sauternes oder die süßen Rhein- und Moselweine waren früher die teuersten der Welt, heute sind sie im Vergleich zu den Kult-Rotweinen geradezu günstig. Wirklich gut gefallen in der letzten Zeit haben mir die neuen Weine aus Spanien. Bernabeleva, Anima Negra, aber auch die Weine aus Mencia gefallen mir gut. Und in Spanien sind auch Ikonen wie Castillo Ygay oder die Weine von CVNE zu einem fairen Preis zu finden.

Alexander Borwitzky (Jacques' Wein-Depot) / Foto: Albrecht FuchsAlexander Borwitzky (Bild links): »Bei der Vielfalt unserer Weine und Winzer fällt mir eine Empfehlung immer schwer. Wein ist schließlich was ganz persönliches und ›mein‹ Wein muss nicht unbedingt jedem schmecken. Zum diesjährigen Weihnachtsfest werde ich aber ganz bestimmt den 2007er Crémant ›Vive la joie‹ von Bailly Lapierre genießen. Eine tolle Cuvée aus Pinot Noir und Chardonnay, die über drei Jahre auf der Hefe lagerte.«

Mehr Info:
www.hawesko.de

www.jacques.de

(Redaktion)

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