Von Averna bis Zwack: Kräuterbitter im Falstaff-Check

Die Vienna Bar Community hat mit Falstaff-Experten 35 Produkte verkostet.

Kaum eine Spirituosen-Kategorie spricht eine derartig vielfältige Kundenschicht an, wie die der Kräuterbitter und Amari. Die Bandbreite reicht von bodenständigen Klassikern wie Gurktaler und Underberg über italophile Kultobjekte wie Averna und Ramazzotti bis hin zu Partykrachern wie Jägermeister. Entsprechend der Zielgruppe wollen sich die Kräuterliköre auch von der Aufmachung her unterscheiden. Die einen setzen auf traditionelle Anmutung und stellen die Zusammensetzung der Kräuter und die alpine Herkunft in den Vordergrund. Andere versuchen es mit schlichter Eleganz oder andererseits mit auffallendem Design.

Was macht einen guten Amaro aus?
Fast alle Kräuterbitter haben gemeinsam, dass es sich um geheime Rezepturen handelt. Dutzende Kräuter, Wurzeln und Gewürze werden angesetzt oder extrahiert und destilliert oder schlicht mit Alkohol versetzt. Gelungene Kreationen zeigen ein schönes Spiel aus Bitternoten und Süße. Gute Bewertungen gab es zudem für Produkte, die sowohl im Aroma als auch am Gaumen wohltuende Kräuternoten zeigten. Abzüge gab es für Liköre, die vordergründig süß oder alkoholisch waren. Oftmals wird mit Zuckercouleur Farbe und Extrakt vorgetäuscht.

Überraschende Ergebnisse
Für das Tasting wurden 35 verschiedene Produkte besorgt und nach aufsteigendem Alkoholgehalt verkostet. Das Ergebnis war für alle Beteiligten höchst überraschend und zeigt wieder einmal, dass der Bonus von starken Marken und preispolitischen Qualitätserwartungen bei Blindverkostungen keine Rolle spielt.

Sehen Sie die Top 10 sowie alle weiteren Bewertungen in der Fotostrecke
(Die Ergebnisse wurden gerundet, für die Reihung wurden die Nachkommastellen berücksichtig)

FOTOS und Kurzporträts der Jurymitglieder

(von Marion Topitschnig und Bernhard Degen)

Marion Topitschnig
Autor
Bernhard Degen
Autor