Der Weinkeller von Château de Beaucastel

Der Weinkeller von Château de Beaucastel
© Château de Beaucastel/Famille Perrin

Vintage Report: Châteauneuf-du-Pape 2019

Die Roten Riesen aus Frankreichs Süden präsentieren sich von ihrer Sonnenseite. Saftig, komplex und zugleich erstaunlich frisch und zusätzlich sind sie ideale Speisenbegleiter für die kommende Grillsaison. Der tolle Jahrgang 2019 gehört jetzt in jeden gut sortierten Keller und Sie können aus einer enormen Palette wählen.

Die nun am Markt verfügbaren Rotweine des Jahrgangs 2019 sollte man sich nicht entgehen lassen, denn für Châteauneuf-du-Pape im südlichen Rhône-Gebiet Frankreichs war dies ein tolles Jahr. Denn wenn es für andere längst zu trocken und heiß wird, die Spitzenwerte lagen in diesem Jahr in Südfrankreich bei knapp 46° Celsius, dann läuft Châteauneuf-du-Pape zur Höchstform auf.

Die Rotweine, meist Cuvées aus den Sorten Grenache, Mouvèdre, Syrah und Cinsault – insgesamt sind 13 Rebsorten in der Appellation zugelassen – präsentierten sich in der großen Falstaff-Übersichtsverkostung stoffig und reich, aber zugleich delikat, zugänglich und verführerisch. Galt früher die Faustregel, dass man große Châteauneuf-du-Pape-Weine gute zehn Jahre Reife vergönnen muss, bietet selbst die komplexesten Vertreter heute viel früher hundert Prozent Trinkvergnügen. 2019 hat viel zu bieten: tolle Farbtiefe, Kraft und reife, tragende Tannine, das Ganze gepaart mit einer faszinierenden Frische. Und wenn viele der Spitzenweine sich bereits zugänglich präsentieren, so steht ihr Reifepotenzial ganz außer Zweifel.

3 x 100, 4 x 99, 6 x 98 Falstaff-Punkte

Diese Ergebnisse sprechen für sich. Und dabei sind einige der absoluten Highlights noch gar nicht auf dem Markt. Denn einige Weingüter bringen ihre Grands Vins erst zeitlich versetzt auf den Markt wie das gesuchte Château Rayas, wo man jetzt bei 2012 angelangt ist, die ebenso berühmte Cuvée des Célestin von Henri Bonneau kam zuletzt aus dem Jahrgang 2016 auf den Markt, ebenso der XXL 2016 von Domaine de la Janasse und die superbe Cuvée Da Capo von Domaine du Pegau.

Wann und ob es die letztgenannten Luxus-Cuvées aus 2019 geben wird, wissen die Erzeuger, da die Preise und Nachfrage für diese Raritäten im Aufwind sind, wird das jedenfalls ein exklusiver Trinkgenuss für wenige Auserwählte werden. Aber zum Glück ist das Angebot an tollen roten Châteauneuf-du-Pape-Weinen so groß wie nie zuvor, und denken sie daran, die nächste Grillsaison steht bereits vor der Türe und egal ob Steak oder Wild, diese facettenreichen, stoffigen Roten passen ideal zu Kurzebratenem oder Geschmortem.

Tolles Preis-Leistungsverhältnis

Unbedingt hinzuweisen ist auf das Preis-Leistungsverhältnis dieser Klasse-Rotweine, die der Endverbraucher in einem Preisband zwischen 25 und 50 Euro erwerben kann. Nur wenige Spitzencuvées liegen im Preisbereich von 50 bis 100 Euro, im dreistelligen Bereich eine Handvoll echte Raritäten, von denen oft für den gesamten Weltmarkt nur ein paar hundert Flaschen zur Verfügung stehen.

Nicht weniger als 165 auf dem Markt verfügbare Weine aus dem Jahrgang 2019 konnten wir für sie beurteilen, das Gros dieser Weine wurde uns direkt vom Syndicat des Vignerons de l'AOC Châteauneuf-du-Pape unter der Leitung von Michel Blanc und dem Maison des Vignerons de Châteauneuf-du-Pape (Vinadéa) unter Olivier Boutin zur Verfügung gestellt. Ergänzt wurde die Palette durch Muster der führenden Anbieter in Deutschland und Österreich, insbesondere durch Gute Weine – Lobenberg, Bremen; Kierdorf Wein, Reichshof, Deutschland; Wein & Co, Fine Wine Shop, Kracher, Illmitz, La Cave, Wien, Döllerer, Golling, Gottardi, Innsbruck und L. Derksen, Wien, Österreich.

Aus dem Jahrgang 2020 wurden im Anschluss noch 50 weiße Châteauneuf-du-Pape verkostet, die wir ihnen ebenfalls ans Herz legen.

ZUM TASTING

INFOS

Händler (Auszug):

Peter Moser
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
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