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VDP stellt neue Lagenkarten online

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Die Klassifikation der rund 200 Mitgliederbetriebe des deutschen Winzerverbandes ist ab sofort online visuell abrufbar.

Mit 22. Januar hat der einflussreiche Winzerverband VDP die aktuelle Version seiner Lagenkarten online gestellt: Unter www.vdp.de/de/weinbergonline kann man ab sofort nach Weinbergslagen suchen. Als Ausgabe erhält man einen Kartenausschnitt, der den betreffenden Weinberg farblich von seinen Nachbarlagen abgrenzt. Neben dem Klassifikationsrang lassen sich Beschreibungen der Geologie und anderer Terroir-Faktoren abrufen, Klimadaten und ebenso eine Liste der zugehörigen Winzer.

Work in progress

Dabei muss man sich vor Augen halten, dass das Online-Tool des VDP selbstredend nur die Lagen der eigenen, rund 200 Mitglieder, erfasst. Spitzenlagen, in denen kein VDP-Betrieb begütert ist, bleiben ebenso außen vor wie Weingüter, die in VDP-klassifizierten Lagen Wein machen, aber dem Verband selbst nicht angehören. Für die Suche nach solchen Lagen und Weingütern existieren indes andere Portale, so etwa www.riesling.de/de/lagen oder www.weinlagen-info.de.

Diese Portale muss derzeit auch noch nützen, wer nach VDP-klassifizierten Lagen in Baden und Württemberg sowie von der Hessischen Bergstraße, aus Sachsen und von Saale und Unstrut sucht. Ebenso wie die Klassifikation als ganze, so VDP-Geschäftsführerin Hilke Nagel gegenüber Falstaff, erhebe das neue Online-Tool keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sei noch »work in progress«.

Akkurat und detailtreu

Wo Karten und Informationen bereits eingepflegt sind – und dies ist für die meisten Anbaugebiete und dort für die allermeisten Lagen der Fall – überzeugen die Daten mit Akkuratesse und Detailtreue. So lassen sich in Weinbergen, die teils als »Erste«, teils als »Große« Lage klassifiziert sind – beispielsweise im Würzburger Stein oder in der Forster Lage Ungeheuer – die höher- von den niedriger bewerteten Parzellen unterscheiden. Die Weinbergsbeschreibungen wurden offenbar zum überwiegenden Teil neu verfasst und fördern zahlreiche neue Erkenntnisse zutage. Und auch in Sachen Klassifikationsrang stößt der neugierige Betrachter der Karten immer wieder auf Neuigkeiten: So etwa in Rüdesheim, wo man nun den »unteren Bischofsberg« als Große Lage ausgezeichnet findet.

Das neue VDP-Angebot ist ein kurzweiliges Tool für Neugierige. Zu hoffen bleibt, dass die bestehenden Lücken bald geschlossen werden – und dass der VDP auch langfristig die Möglichkeiten nützt, die Online-Services in puncto Aktualisierung bieten.

Ulrich Sautter
Ulrich Sautter
Wein-Chefredakteur Deutschland
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