VDP prüft Ausschluss von Weingut Schloss Schönborn

Die Prädikatswinzer zeigen sich vom Fall Schönborn »erschüttert«. Graf von Schönborn will seine Mitgliedschaft vorerst ruhen lassen.

Der Skandal um das Weingut Graf von Schönborn hat eine neue Dimension erreicht. Die VDP-Prädikatsweingüter Deutschlands zeigten sich in einer Aussendung »über den Umfang der jetzt vorliegenden, erhobenen und eingeräumten weinrechtlichen Verstöße im Weingut Schönborn erschüttert.« Derzeit prüft man Konsequenzen gegen das Weingut, das vor kurzem eingestehen musste, dass der ehemalige Betriebsleiter Weine mit unzulässigen Verfahren behandelt und Weine aus verschiedenen Lagen und Gebieten verschnitten hatte - Falstaff berichtete.

»Alles andere als eine Bagatelle«
Die möglichen Konsequenzen reichen bis zum Ausschluss aus dem VDP. Dieser könne aber erst nach einer rechtskräftigen Verurteilung erfolgen. VDP-Präsident Steffen Christmann machte aber keinen Hehl daraus, wie schwerwiegend er diese Sachlage einschätzt: »Dieser Fall ist alles andere als eine Bagatelle für uns, und wir werden alles in unseren Händen stehende tun, um Schaden vom Verband und der deutschen Weinkultur abzuwenden.

Paul Graf von Schönborn selbst, der nach 22 seiner Hattenheimer Rheingau-Weine auch drei seiner Weine des fränkischen Gutes Schloss Hallburg zurückrufen musste, gab gegenüber dem Bayerischen Rundfunk bekannt, seine VDP-Mitgliedschaft ruhen zu lassen. Er will sich auf die Aufarbeitung der Vorfälle konzentrieren und das Vertrauen seiner Kunden zurückgewinnen.

Mehr Info:
www.vdp.de

(sb)

Sascha Bunda
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