Ein Friedensaktivist schwenkt die Ukraine-Flagge vor der Villa des Oligarchen in Biarritz

Ein Friedensaktivist schwenkt die Ukraine-Flagge vor der Villa des Oligarchen in Biarritz
© Twitter / Screenshot / Warukraine2022

Ukraine-Invasion: Aktivisten nehmen Nobelvilla in Biarritz in Beschlag

Villa von Putins Ex-Schwiegersohn in Biarritz soll ukrainischen Flüchtlingen übergeben werden.

Ukrainische Fahnen als Zeichen der Solidarität mit dem europäischen Land, das derzeit von russischen Soldaten angegriffen wird, sind derzeit überall zu sehen. An diesem Ort waren sie allerdings nicht zu erwarten: Von der Terrasse einer Luxusvilla in Biarritz in Frankreich wehten vor kurzem die Fahnen des malträtierten Landes, aus dem schon rund 2,5 Millionen Menschen geflüchtet wind. Verantwortlich sind dafür Aktivisten, die kurzerhand in die Villa eingedrungen sind. Sie verlangen, dass das Gebäude mit seinen 8 Schlafzimmern in Zukunft Flüchtlingen aus der Ukraine zur Verfügung gestellt wird.

Denn das Gebäude gehört einem russischen Oligarchen: Kirill Nikolajewitsch Schamalow, russischer Milliardär, ist der ehemalige Ehemann von Putins Tochter Katerina Tikhonova. Er war früher Wirtschaftsberater der russischen Regierung, sein Vater ist Miteigentümer der Rossiya Bank und zählt zum engsten Kreis rund um Putin. Schon 2018 hatten die USA gegen Schamalow Sanktionen verhängt.

Durchgeführt wurde die Aktion in Biarritz, einem beliebten Treffpunkt der Oligarchen aus Russland, vom russischen Aktivisten Sergey Saveliev und dem Franzosen Pierre Haffner, wie französische Medien berichten. In einem YouTube-Video zeigen die beiden Eindringlinge die Aktion, die weltweit für Aufregung sorgt. Vor kurzem wurden die beiden von der französischen Polizei verhaftet. Davor hatten sie noch das Innere der luxuriös ausgestatteten Villa gefilmt und behauptet, auch einen Pass von Schamalow gefunden zu haben. Auf Facebook kursieren bereits Aufrufe, auch anderen Luxusdomizile von Oligarchen in ganz Europa in Besitz zu nehmen – in London etwa gibt es sehr viele davon.

Redaktion
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