Wein geht auch mit asiatischer Küche zusammen – wie unsere Tipps zeigen.

Wein geht auch mit asiatischer Küche zusammen – wie unsere Tipps zeigen.
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Top 5 asiatische Restaurants mit Weinkarte

Wer auch bei der asiatischen Küche nicht auf eine passende Weinbegleitung verzichten möchte, kommt bei diesen Münchner Adressen auf seine Kosten.

Es hat lange gedauert, bis es sich auch in asiatischen Restaurants herumgesprochen hatte, dass europäische Weißweine ganz hervorragend zur aromatischen Küchen ferner Länder passen. Jasmintee, grüner Tee, Tsingtao Bier und vielleicht noch ein Weißwein – so sah die Getränkekarte häufig aus. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei, egal ob Thai-, India-, Vietnam-, oder Szechuan-Küche: Eine vernünftige Weinkarte gehört heute überall dazu. Wir haben die Asiaten mit den besten Weinkarten der Stadt zusammengefasst.

Rüen Thai

Foto beigestellt

Der Weinkeller des thailändischen Restaurants strotzt von ans Bizarre grenzender Jahrgangstiefe und Winzervielfalt. Wer auf der Suche nach gereiften deutschen Rieslingen, großen Burgundern oder älteren Bordeaux ist, findet in der buchstarken Weinkarte des Hausherrn Anuchit Chetah garantiert, was sein Herz begehrt.

Die Preise für die Preziosen sind ausgesprochen fair kalkuliert, da bleibt jede Menge Etat übrig für die exzellente Küche. Denn das ist das »Rüen Thai« nebenbei auch noch: Ein ausgezeichnetes thailändisches Restaurant mit authentischer Küche. Die Schärfegrade sind an europäische Gaumen angepasst, lassen sich aber ins echt Thailändische steigern. Also Vorsicht bei der Speisenwahl! Von der – um es vorsichtig zu formulieren – eigenwilligen Inneneinrichtung mit viel Asia-Kitsch sollte man sich nicht irritieren lassen. Das »Rüen Thai« ist eine Legende: Wenn die Spitzengastronomen der Stadt ihren freien Tag haben, sind sie hier anzutreffen. Und im Allgemeinen wissen Köche ganz genau wo man gut essen kann.

Kazmairstr.58
80339 München

www.rueen-thai.de

Jin Pansian

Er ist in München immer noch die Messlatte für asiatische Küche auf Sterneniveau. Unter den besternten und hoch bepunkteten Restaurants der Stadt, ist »Jin Pansian« der einzige Asiate. Wie Wenige weiss Jin das Ausgangsprodukt und dessen Geschmack in den Mittelpunkt jedes Gerichts zu stellen. Asiatische Reduktion auf das Wesentliche, auf den strahlend weißen Tellern zeigt sich jeweils nur das namensgebende Stück Fisch oder Fleisch, kein Reis, keine Beilage. In Ausnahmefällen vielleicht mal ein wenig knackig gebratenes Gemüses. Das hat beinah etwas zen-artiges an sich, die Konzentration von Koch und Esser liegt auf dem einen Produkt – das es aber wirklich in sich hat. Die Qualität gerade der Fische legt den Verdacht nahe, dass hinter dem Haus ein Bootsanleger existieren muss. Die Frische der Schuppentiere ist unvergleichlich. Dem Tartar vom Blauflossentuna wird von Jin mit Chili zu einer markanten Schärfe verholfen, der Rogen des Fliegenden Fischs unterstützt den Fischgeschmack. Mehr braucht es nicht um den Gaumen explodieren zu lassen.

Ungewöhnlich für ein asiatisches Restaurant, aber dem Anspruch der Küche angemessen, ist die umfangreiche Weinkarte. Viel deutsches, vor allem in Weiss, etwa Kühn, Sauer, von Winning, dazu natürlich Frankreich mit Burgund und Côtes du Rhône. Auf der Liste tummeln sich viele gute Bekannte, auch gereiftes ist darunter.

Kanalstraße 14
80538 München
www.restaurant-jin.de

The Hutong Club

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Wer heute ein Restaurant eröffnen will, braucht nicht nur viel Geld und einen guten Koch (oder Köchin) – man braucht vor allem ein Konzept! Ein ausgetzeichnetes Konzept haben die Besitzer des »The Hutong Club«. Die Dumplings sind saftig, die Buns mit aromatischen Biss und die Nudeln hausgemacht. Dazu kommen die eher unbekannten chinesischen Dinge, die den Reiz des »Hutong« ausmachen. Das ofenfrische chinesische Fladenbrot ist nur eine der kulinarischen Besonderheiten, im »Hutong« wird geschmort, gebacken, gerollt und gedippt was das Zeug hält. Ein sehr sinnliches Erlebnis, Feelgood Cuisine auf hohem Niveau, allerdings ohne steife Etikette. Lust am Schlemmen mit Freunden sollte man mitbringen, denn serviert wird tischweise, es wird munter kreuz und quer geteilt und gegessen. Das Ambiente ist sachlich-modern-asiatisch – wenn es diesen Stilmix denn gibt.

Die Weinkarte ist im Vergleich zur Speisekarte nicht riesig, bietet aber mit über 40 Positionen doch eine bemerkenswerte Auswahl, einige Bekannte Namen aus Deutschland und Österreich, keine großen Gewächse aber viel trinkfreudige Mitteklasse. Sehr viel mehr ist in klassischen europäischen Restaurants häufig auch nicht zu finden.

Franz-Joseph-Straße 28
80801 München

www.thehutongclub.de

Banyan

Das »Banyan« ist unter den noch nicht solange in München anzutreffenden vietnamesischen Restaurants eine Instanz. Das fängt beim Interieur an: Am Eingang eine schimmernde Liegewiese, die bunten Lampions an der Decke, ein integriertes Wandregal mit Buddha im Zentrum – das klingt kitschiger als es ist, man kann es geschmackvoll asiatisch nennen. Oder auch: Wohlfühlatmosphäre. Eine Besonderheit ist der geräumige Innenhof, im Sommer kann man dort wunderbar lauschig dinieren.

Dem edlen Ambiente angemessen ist auch die Weinkarte. Schwerpunkt ist deutscher Riesling, gerne im Kabinettbereich, dazu das Beste was Österreich, Frankreich und Italien zu bieten haben. Die Preise bewegen sich im Rahmen.

Goethestraße 68
80336 München

www.banyan-restaurant.de

Mun

© Mun Restaurant

Eines kann man Mun Kim, dem Koch der diesem Restaurant seinen Namen gibt, ganz sicher nicht vorwerfen: Dass er einen langweiligen Lebenslauf hätte. Nach Schule und Ausbildung wurde er zunächst Banker an der Wall Street, kündigte den Job und nahm den Kochlöffel in die Hand. Er ging in die Lehre bei einem Sushimeister, kam nach Abschluss der Lehre nach Buenos Aires und blieb im wahrsten Sinne hängen. Seine asiatisch-amerikanische Fusionsküche kam bei den Südamerikaner erstaunlich gut an, seine »Casa Mun« war ziemlich schnell kein Geheimtipp mehr. Von dort ging es nach München.

Die Weinkarte zeigt diesen Einfluss – es finden sich einige interessante Argentinier, daneben Frankreich mit Loire und Bordeaux, Bestes aus deutschen Kellern. Sie ist wie die Speisekarte sehr flexibel gehalten, Mun komponiert regelmäßig neue Menüs, die Weinauswahl wird darauf abgestimmt. Er versteht durch minimalste Eingriffe das Eigenaroma einer Zutat deutlich herauszuarbeiten. Beispiel Nigiri Sushi: Auf dem Lachs sorgen wenige geröstete Sesamkörner für eine Intensivierung der nussigen Aromen des Fisches, der Aal wird wirklich gegrillt und schmeckt einfach klar, kräftig und rauchig nach: Aal. Am Besten lässt man sich auf das Menü ein, die Speisen sind von Mun perfekt aufeinander abgestimmt. Und auch den Empfehlungen seines Partners und Sommeliers Cary kann man blind vertrauen.

Innere Wiener Strasse 18
81667 München

www.munrestaurant.de

Harald Scholl
Harald Scholl
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