Die Renaissance der Barkultur durch eine neue Generation von Mixologen bescherte auch Hamburg in den vergangen zehn Jahren eine beständig wachsende, lebendige und innovative Barszene. Vom eleganten Genussort bis zur unprätentiösen Party-Bar spannt sich der Bogen, überall aber legt man Wert auf Handwerk und Stil, auf Können und Kreativität – ohne eine große Nummer daraus zu machen. Typisch Hamburg eben. Wir stellen zehn Lieblingsbars der Hansestadt im Kurzportrait vor.
Le Lion Die mehrfach preisgekrönte und ausgezeichnete Le Lion Bar in Hamburgs Innenstadt gehört auch im internationalen Vergleich zu den besten Bars der Welt. Elegant, klassisch und doch gradlinig präsentiert sich der Löwe, hier kann und soll man seinen Drink im Wortsinn (und zumindest an Wochentagen) »in Ruhe« genießen. Die Barkeeper beraten kompetent und individuell, serviert wird Cocktailkunst auf höchstem Niveau, stilvoll und ohne jeden Tand. Chef Jörg Meyer ist Erfinder des Gin Basil Smash, den sollten seltene Besucher hier zumindest einmal genossen haben, danach begebe man sich für den nächsten Drink vertrauensvoll in die guten Hände der Gastgeber.
Bar DaCaio im The George Hotel Das Design Hotel The George im Stadtteil St. Georg ist alleine schon einen Besuch wert, das vom Hamburger Interior-Designer Thài Công eingerichtete Haus ist »very british«, dabei modern und verspielt, und so gemütlich wie elegant und luxuriös. Die hauseigene Bar ist längst ein Treffpunkt Hamburger Nachtschwärmer, die sich hier mit Touristen und Hotelgästen mischen. Das Personal ist aufmerksam, die Drinks und Cocktails so exzellent wie die Stimmung, ganz besonders am Wochenende. 2014 gewann das Team um Barmanager Giovanni Massimo den begehrten Mixology Award für die beste Hotelbar im deutschsprachigen Raum. Im Sommer mit Dachterrasse und Aussicht!
3Freunde Bar Alte Schule trifft neue Schule – die junge Bar auf St. Pauli macht großen Spaß, denn neben dem klassischen Bartending lieben die 3Freunde das Experiment, die Innovation, die Weiterentwicklung: mehrmals im Jahr wird die Karte komplett neu aufgelegt, auch unter jahreszeitlichen Aspekten. Zehn neue Kreationen pro Monat, lautet das ehrgeizige Ziel, vorgestellt und gezeigt werden die frisch entwickelten Drinks auch auf der Facebookseite der Bar – mundwässernd in Szene gesetzt vom Hamburger Fotografen Tim Gerdts.
The Boilerman Bar In seiner zweiten Bar widmet sich Jörg Meyer, Chef der berühmten Le Lion Bar, der Wiederbelebung der klassischen Highball-Drink-Kultur. Highballs sind schnell und unkompliziert: eine oder mehrere Spirituosen werden im geschmackskräftigen Verhältnis von 1:1 oder 1:2 mit einem Filler (meist Soda, Tonic oder Limonaden) im Highball Glas (20-25 cl) über runden Eiskugeln aus der Hoshizaki-Eismaschine frisch aufgebaut. Die vorgefrosteten Highball Gläser werden insbesondere am Wochenende im Akkord befüllt, dann wird hier gefeiert, die Musik wird lauter und die Minidrinks schmecken so gut, wie sie sich gefährlich schnell wegschlürfen lassen. Ein Schwerpunkt liegt bei den Spirituosen deutlich auf American Whiskey, Bourbon und Rye, die auch als Shots im geeisten Miniglas zu haben sind, eine kleine Auswahl an gutem (Craft-)Bier rundet die Auswahl ab. Rauchen erlaubt!
The Chug Club Nach Stationen im Roschinsky's, der 3Freunde Bar und dem Le Lion, eröffnete Bettina Kupsa im vergangenen Herbst ihre eigene Bar, den Chug Club. Das englische »to chug« bedeutet so viel wie »kippen«, »einen Schluck nehmen« und der Name ist Programm: Bettina Kupsa und ihr Team servieren feine Cocktails zwischen Shot und Shortdrink, in langstieligen, kleinen Gläsern – so können die Gäste pro Besuch mehr Cocktails probieren und kennenlernen, zudem bleiben auch »Longdrinks« besser frisch, Drinks verwässern nicht. Lieblingscocktails werden natürlich auch in normaler Größe ausgeschenkt. Spirituosen-Schwerpunkt ist Tequila, den man hier Schluck für Schluck, ganz neu entdecken kann. Unbedingt probieren: Betty Kupsas Signature Drink Buttermilk Margarita mit herber Quittenmarmelade.
Jahreszeiten Bar im Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten Stoffbespannte Wände, weinrotes Leder, edle Hölzer, indirektes Licht, gemütlich und klein der schöne Hauptraum weitab vom Lärm der Welt – so stellt man sich eine klassische Bar vor und die Vier Jahreszeiten Bar im Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten ist eine klassische Bar und eine Institution in Hamburg. Gastgeber Enrico Wilhelm und sein Team servieren internationale Cocktail-Kassiker mit asiatisch-exotischen Einflüssen in Perfektion und wissen auf Nachfrage mit Spirituosen-Raritäten und besonderen Tropfen zu überraschen. Es darf geraucht werden. Unter die Barbesucher mischen sich gerne auch prominente (Hotel)-Gäste, das sorgt aber für keinerlei Aufregung – in der Vier Jahreszeiten Bar sind alle privat und haben Feierabend.
Luba Luft Bar Im März wird Geburtstag gefeiert: vor zehn Jahren eröffnete Vera Heimsoth ihre erste Bar Luba Luft an der Paul-Roosen-Straße – zu einer Zeit als dort noch nichts los war, zwischen den Ausgehvierteln Schanze und Reeperbahn, die neuen Nachbarn wie die Tarterie St. Pauli, und der TVino-Weinladen belebten die heute so beliebte Ecke erst sehr viel später. Immer schon und bis heute steht die Luba Luft für entspannten Cocktailgenuss auf höchstem Niveau und in unprätentiösem Ambiente. Gute Partys und wildere Nächte sind auch im Programm, hier weiß man wie anständig gefeiert wird. Unbedingt probieren: den Moscow Mule!
Good Old Days (Dance Bar) An der Peripherie des Schanzenviertels liegt das Good Old Days – und in einer anderen Zeit: in der Bar im Stil der Prohibitionszeit leben die goldenen zwanziger Jahre wieder auf, mit guten Cocktails, Live Jazz und Swingmusic. Doch die Good Old Days ist (auch) eine Dancebar und allerspätestens im Keller Club der Bar erklingt auch heutigere Musik im stilsicheren Mix mit Funk, old school Hip Hop, kühler Elektronic und House-Beats. Zwischendurch für einen guten Gin Tonic in die Sofas lümmeln und weiter geht’s!
Kleines Phi Die wirklich kleine Bar im sachlich-klaren Industrie-Interior eröffnete im vergangen Jahr und war aus dem Stand ein Riesenerfolg. Das liegt einerseits an den fabelhaften Drinks von Chef Philip Schulz und Barkeeper Pät Barten, andererseits an den Freunden Thomas »Cozy« Kosikowski und Johannes »Jo« Riffelmacher, die von einer Lateinamerika-Reise nicht nur ihren Kochbuchbestseller »Salt & Silver« mitbrachten, sondern auch Rezepte der südamerikanischen Streetfood-Küche: immer Donnerstags öffnet die Salt & Silver Taqueria als Pop up in der Bar, dann gibt es passend zum Pisco Sour Cheviche-Variationen. Schwerpunkte des Barangebotes sind Rum, Pisco, Tequila, Mezcal und Cachaça. Unbedingt probieren: Rote-Beete-Mezcalito mit Fleur de Sel.
Clockers Bar Feinste Cocktails von klassisch bis innovativ, teils mit Spirituosen aus eigener Produktion und eher ungewöhnliches Interior erwarten den Gast auf zwei Etagen im Clockers: im Untergeschoss eine Wand aus Moos, Glühwürmchen- Lichter im Geäst eines Baumes, am Wochenende gibt's Musik vom DJ im Holzverschlag. Im zweiten Stock findet sich die Songerie (frz. für »Grübelei, Träumerei«), weitaus klassischer eingerichtet und auf 12-20 Gäste begrenzt. Hier sitzt es sich bequem in schweren Chesterfield-Lederfauteuils, mit viel Holz, einem Piano, alten Büchern, dunkelroten Wänden. Die Songerie ist nur an Wochenenden geöffnet und kann auch für private Feiern gemietet werden.
Mehr als 1.500 Bars standen zur Wahl, über 20.000 Votings gingen ein. 450 Bars aus Deutschland, Österreich und der Schweiz schafften es in den Guide – die Crème de la Crème auf einen Blick. Weiters stellt die Falstaff Redaktion 400 Spirits und 45 Craft Beers vor – Bewertung und Beschreibung inklusive! Der 450 Seiten starke Falstaff Bar- und Spiritsguide 2016 ist ab sofort im Handel bzw. auf www.falstaff.de/guides zum Preis von 9,90 Euro erhältlich.
Der Barguide für Ihr Smartphone
Jetzt neu: die »Falstaff Barguide«-App für Ihr Smartphone als praktischer wie zuverlässiger Begleiter für Ihre nächste Bar-Tour! Die Falstaff Bar-App steht auf Google Play und im App Store – Stichwortsuche »Falstaff« – gratis zum Download zur Verfügung.
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