Der Bao ist die asiatische Variante eines Burgers.

Der Bao ist die asiatische Variante eines Burgers.
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Top 10: Berliner Imbiss mit Stil

Die Hauptstadt zwischen Snack und Schampus: Wo bekommt man etwas auf die Hand, das sich sehen lassen kann? Wir haben zehn Tipps!

Die Hauptstadt schläft nie und so sind die vielfältigen Imbisse in allen Varianten aufs herzlichste Willkommen, um zur Tag- oder Nachtzeit trefflich zu stärken. Manche der klassischen und auch modernen Imbiss-Happen lassen sich auch einmal in gepflegterem Ambiente und womöglich mit einem aufwertenden Twist genießen. Imbiss trifft Edel, lautet das Motto, wenn es zur Currywurst auch einmal Champagner sein darf.

Blicken wir auf zehn bewährte Snacks und Imbiss-Klassiker, die sich dann doch auch zuweilen in etwas anspruchsvollerer und ungewöhnlicher Form einnehmen lassen.

Goldies

»Frittiere deinen Traum« lautet der Slogan der kleinen Gaststätte, bei der der Begriff »Pommesbude« nicht so recht über die Lippen gleiten mag. Kajo Hiesl und Vladislav Gachyn arbeiteten zuvor gemeinsam im »Aqua« von Sven Elverfeld in Wolfsburg. Nun tauschten sie drei Sterne gegen Ketchup und Mayonnaise und widmen sich leidenschaftlich und köstlich dem Phänomen Pommes Frites. Und die sind tatsächlich köstlich. Insbesondere in Kombination mit der hervorragenden Saucenvielfalt, beispielsweise mit Hoisin-Pflaumen-Majo, Mango Chutney oder Chipotle Chili Sauce. Darüber hinaus gibt es hübsch angerichtete »Pommeskombos« wie Ente Peking mit gezupfter Entenkeule oder Elässischer Art mit Speck-Zwiebel-Schmelze.
Oranienstraße 6
10997 Berlin-Kreuzberg

www.goldies-berlin.de


Maultaschen Manufaktur

Sachlich, aber stets gepflegt und nicht unhübsch ist die Atmosphäre auf das Wesentliche reduziert. Und das sind nun einmal die schwäbischen Teigwaren. Täglich frisch und hausgemacht, gibt es die Spezialität in der Brühe, geröstet mit Ei, in Tomaten-Sahne-Soße mit Käse überbacken oder einfach geschmälzt und möglichst pur. Als Beilage Schupfnudeln, ein frischer Salat oder die herrlichen Apfelringe im Bierteig zum Dessert. Nette Außenplätze im Sommer. Ein wahrer Klassiker zwischen Philharmonie und Straßenstrich.

Lützowstraße 22
10785 Berlin-Tiergarten

www.maultaschen-manufaktur.de


Daruma

Imbiss sieht in Japan doch irgendwie hübscher aus, als in vielen anderen Teilen der Welt. Das gilt insbesondere für die Bentōboxen. Jene hübschen Lack-Kästchen, die in Fächer aufgeteilt sind und darin kleine überraschende Köstlichkeiten wie eingelegte Gemüse, Reis, Pilze oder Fischstückchen verbergen, die allesamt kalt oder warm genossen werden können und in Japan beispielsweise gerne ins Theater mitgenommen werden. Das »Daruma«, nach einem Glücksbringer benannt, ist eine niedliche Mischung aus Imbiss und Mini-Markt für japanische Zutaten und bietet abwechslungsreiche Bentōboxen, aber auch Suppen und hausgemachte Udonnudeln.

Uhlandstraße 61
10719 Berlin-Wilmersdorf

www.facebook.com/Daruma-Berlin


Let's go Sylt

Die beliebte Insel für Kurschatten und Krabbenbrötchen steht Pate für einen Fischimbiss der etwas anderen Art. Ein Teil des Restaurants, nahe an den Frischetheken, wird tatsächlich gerne von eiligen Geschäftsleuten oder als rascher Shopping-Stopp genutzt, die an den erhöhten Tischen auf Barhocker Platz nehmen und allerlei Fischiges schlemmen. Ganz klassisch geht es los mit Lister Fischsuppe, Backfisch mit Remouladen-Sauce und Matjes mit Bratkartoffeln. Aber wir befinden uns am Kurfürstendamm, da darf es dann schon einmal etwas exquisiter werden, daher nehmen viele Gäste auch länger Platz, um Austern, Langustinen und exquisite Fischplatten zu genießen. Sehr fein übrigens auch die Rösti-Varianten mit Hummer oder Nordseekrabben. Und im Sommer die Terrasse mit bestem Blick auf die Ku'damm-Flaneure.

Kurfürstendamm 212
10719 Berlin-Charlottenburg

www.letsgosylt.de


Beets & Roots

Bereits das Interieur mit Waschbeton und bunten Lichtreflexen verrät den modernen Touch, der in Berlins Szenebezirken derzeit als must-have gilt. Ebenso zeitgemäß zeigt sich das Speisenangebot mit frischen Bowls, Wraps und Salaten. Keine Sorge, es geht nicht um Vegan-Dogmatismus und salatesque Diätik. Frisch und köstlich und auch optisch ansprechend gilt für die herrlichen Schalen, kuratiert von Andreas Tuffentsammer, der 2011 als jüngster Küchenchef einen Michelin-Stern erkochte. Nun widmet er sich einer freudvollen und zugleich gesunden Frische-Küche. Das Konzept ist baukastenartig schlau gemacht. Eine Bowl ist zunächst vegetarisch. Nehmen wir beispielsweise die Harvest Bowl mit Quinoa-Mix, geröstete Süßkartoffeln, Apfel, Kräutersalat, Portobello-Pilzen, Sonnenblumenkernen und Balsamico-Dressing. Diese kann nun noch aufgepeppt werden, beispielsweise mit Curry Hühnchen, Teriyaki-Lachs oder Tomaten-Meatballs.

Große Hamburger Str. 38
10115 Berlin-Mitte
www.beetsandroots.de


Rogacki

»Stadtküche« steht an dem Traditionsunternehmen vermerkt, das 1928 als Räucherwarenhandlung im Ortsteil Wedding begann und seit 1932 in Charlottenburg beheimatet ist. Stetig wuchs das Sortiment von Fisch über Fleischwaren, hausgemachte Salate und hervorragender Käsetheke. Neben den Einkaufsmöglichkeiten mit Markthallenflair ist im hinteren Bereich ein kantinenähnlicher Selbstbedienungsbereich mit Tabletts in 70er Jahre Grün, ein Bistro-Bereich und ein Marmortresen für die Premiumgäste, die Schaumwein und Fischsuppe zelebrieren wollen. Für jeden Anspruch und Geldbeutel ist das richtige dabei. Halbes Hähnchen, Fischbulette oder Lachstoast und Hummercocktail. Familiäre Atmosphäre und herrliche Produkte bieten eine Art Urahn-Variante von Hipster-Streetfood.

Wilmersdorfer Str. 145/46
10585 Berlin-Charlottenburg
http://www.rogacki.de/

Hasir Kreuzberg

Die Berliner Currywurst hat es nicht leicht gegen den Döner Kebap, der seit Mitte der 1970er Jahre ebenfalls zu einer Berliner Spezialität wurde, mit türkischen Wurzeln. Gerne wird die Geschichte erzählt, wie in der immensen Bauphase der 70er Jahre die pfiffige Idee ersonnen wurde, das bewährte Tellergericht kurzerhand in ein Fladenbrot zu packen und mit Salat und Sauce zu servieren. Abwechslung für Passanten und Bauarbeiter, Konkurrenz für die klassischen Berliner Wurstmaxe. Die Erfindung wird gerne Mehmet Aygün zugeschrieben, dessen kulinarisches Reich heute aus Restaurants, Steakhäusern und Hotels besteht. Die Keimzelle des Imperiums ist aber das 1984 eröffnete Lokal nahe dem Kottbuser Tor. 24 Stunden geöffnet, schmeckt nicht nur der Döner aus der eigenen Manufaktur, sondern die ganze Bandbreite der türkischen Küche hier irgendwie am authentischsten.
Adalbertstraße 10
10999 Berlin-Kreuzberg

www.hasir.de


Klemkes Wein- und Spezialitäteneck

Im kulinarischen Epizentrum der City-West liegt diese Kult-Institution von Elfriede und Werner Klemke. Die kuriose Mischung aus Weinladen und Imbiss lockt alltäglich eine vertraute Schar von Stammgästen an die Stehtische. In dem engen Ladenlokal ist wenig Raum und so stehen die meisten der Tische auf dem Gehweg, was auch an kalten Wintertagen die Esser nicht abhält zu hoffen, dass der legendäre Schweinebraten noch nicht aus ist. Täglich wechselt die Karte und reicht von Grüne Bohnen-Eintopf über gebratene Lachsforelle bis zu überbackenem Chicoree mit Kartoffelpüree. Jeden Tag anders, jeden Tag köstlich. Und Preis-Leistung stimmt auch.
Mommsenstraße 9
10629 Berlin-Charlottenburg

www.heute-bei-klemke.de


Bun Bao – Finest Asian Burgers

Was wäre ein Bericht über Imbisskultur, wenn kein Burger dabei wäre. Es gibt sie in Berlin reichlich und oftmals auch sehr gut. Ungewöhnlich ist da noch die asiatische Variante, bei der fluffige gedämpfte Hefebrötchen mit exotischen Gewürzen und Zutaten komponiert werden, wie es bei Bun Bao so herrlich der Fall ist. Fröhliches Interieur mit hellem Holz und munterer Leuchtkunst sorgt für eine überraschende Raumstimmung. Schnell aber gilt die Aufmerksamkeit den Buns. Wie wäre es mit dem »Tokyo Tower« mit zarter Rinderbrust, geröstetem Nori, Avocado, Wasabi-Mayonnaise, Sriracha-Cili und Teriyaki-Sauce?
Kollwitzstraße 84
10435 Berlin-Prenzlauer Berg

www.bao-burger.de


Dolores California Gourmet Burritos

Bald eine Dekade leistet der Burrito-Spezialist Pionierarbeit, um den Berlinern zu zeigen, dass Burritos nicht nur labbriger Tex-Max-Pamps sein muss, sondern frische und vielfältige Alltagskost. An der Wand ein stilisierter Stadtplan von San Francisco, der auf die kalifornischen Wurzeln verweist sowie die Farben der Flagge des US-Bundesstaates. Die gefüllten Tortillas aus Weizenmehl stehen im Mittelpunkt des Angebots, aber darüber hinaus gibt es auch Quesadillas, Maismehl-Tacos, Salate und abwechslungsreiche Tagessuppen. Baukastenmäßig lassen sich mit Hilfe der Tafeln individuelle Zusammenstellungen kreieren, für Eilige gibt es auch fertige Burritos, wie das »Easy Chicken« mit Hühnchen, Salsa Verde, Schwarzen Bohnen, Grünem Reis, Eisbergsalat und Sour Cream. Dazu hausgemachte Limonaden und eine feine Bierauswahl.
Bayreuther Str. 36
10789 Berlin-Schöneberg

und
Rosa-Luxemburg-Straße 7
10178 Berlin-Mitte

www.dolores-online.de

Und wenn noch immer nicht das Passende dabei war, dann schließen Sie sich einfach den ca. 45.000 Menschen an, die täglich ins KaDeWe – Kaufhaus des Westens – pilgern. Etliche von ihnen kennen nur ein Ziel: Die Gourmet-Etage im 6. Stock. Da bleibt kein Speise-Wunsch unerfüllt.



Peter Eichhorn
Peter Eichhorn
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