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Top 10: Auf kulinarische Weltreise in Berlin

Vom grauen Alltag in die kulinarisch bunte Welt – das Falstaff-Ranking wartet mit zehn Restaurants gegen Fernweh auf.

Die Welt ist zu Gast in Berlin. Und die Berliner dürfen die Küchen der Welt entdecken. Wo früher folkloristisches Kitsch-Dekor eine halbherzige Küchen-Exotik begleitete, bieten heute Köche aus allen Teilen des Erdballs fein abgeschmackte Kreationen. Mal auf traditionelle Art, ein anderes Mal eher modern getwisted. Exotische Speisen und besondere Atmosphären garantieren eine schmackhafte Auszeit des Alltags. Hier eine Auswahl von zehn besonderen Adressen, die kulinarisch betören und aromatisch entführen. Eine Weltreise in zehn Tellern.

Äthiopien | »Bejte Ethiopia«

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Mild, scharf und auch würzig mundet der bunte Aromenstrauß äthiopischer Prägung. Basis des Menüs ist ein dünner, leicht säuerlicher Teigfladen, das Injera. Mit diesem, zwischen drei Fingern gehalten, greift man die Pasten, Soßen und Zutaten. Linsen in Senfsauce, Lamm in scharfer Paprikasauce, Hähnchen in mildem Curry oder Süßkartoffeln in Cayennepfefferpaste kommen auf großen Silbertabletts an den Tisch in der gemütlich-afrikanischen Gaststätte und werden am besten geteilt. Allabendlich um 20 Uhr können die Gäste eine traditionelle Kaffeezeremonie erleben.
Zietenstraße 8
10783 Berlin


China | »Da Jia Le«

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Chinesisch ist eine der Weltküchen, die in Berlin teilweise sehr gut und abwechslungsreich genossen werden kann. Kanton, Sichuan oder Hong Kong Restaurants sind auf gutem Niveau vorhanden. Die Dongbei-Küche ist noch sehr selten. Sie stammt aus dem Nordosten Chinas und weist kulinarische Einflüsse aus Korea, Japan, Russland und der Mongolei auf. Aufregende Würzungen, Eintöpfe, eingelegter Kohl oder Kartoffelgerichte gehören zu den typischen Komponenten. Wie ein Regenbogen kommt der Fünf-Farben-Salat mit Glas-Bandnudeln auf den Tisch, bevor die Zutaten durchgemischt werden. Ungewöhnlich die Kartoffeln, welche von pikant bis scharf zubereitet werden – mal als Salat, gebraten oder als Kartoffelecken mit Paprika und Aubergine. Dazu eine bemerkenswerte Bierauswahl mit 20 Varianten.

Goebenstraße 23
10783 Berlin

www.dajiale-berlin.de


Indien | »Buddha Republic«

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Farbenfroh und modern erstrahlt das Restaurant, das glücklicherweise nichts gemein hat mit den üblichen indischen Durchschnittsrestaurant mit ihren sämigen Soßen und billigen Pseudo-Cocktails. Beste Fleischqualitäten kommen aus dem Tandoori-Ofen und das freundliche Personal löst die Stücke von Lamm oder Pistazien-Hähnchen direkt am Tisch von den langen Spießen. Dazu knackiges Gemüse, frische Garnelen, pikanter Erdnusssalat und herrliche Dips. Selbst eine anspruchsvolle Weinauswahl steht parat.
Knesebeckstraße 88
10623 Berlin

www.buddha-republic.com


Indonesien | »Tuk Tuk«

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Ein Urgestein, das bereits seit 1984 in die exotischen Gaumenschätzchen Indonesiens entführt. Das Restaurant ist wie ein kleines Hüttendorf gestaltet. Einen herrlichen Auftakt bietet das Gado Gado, mit diversen Gemüsen, Ei, Sojakäse, Krupuk und einer herrlichen Erdnusssoße. Auch eine vegetarische Variante wird angeboten, wie überhaupt die Vielfalt an Gewürzen und Gemüse spannende Teller auch für den fleischlosen Genuss gewährleisten. Am besten lässt sich die aromatische Vielfalt der indonesischen Küche mit Hilfe der opulent bestückten Reisplatten erkunden.
Großgörschenstraße 2
10827 Berlin

www.tuktukberlin.business.site


Japan | »Kushinoya«

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Dank einiger feinen Neueröffnungen ist die japanische Küche in Berlin mittlerweile vielfältig und authentisch vorhanden. Eine Besonderheit bietet bereits seit 15 Jahren das hübsche Restaurant »Kushinoya«, welches die in Europa nur selten anzutreffende Zubereitungsart des Kushiage anbietet. Kushiage ist in der Region um Tokio sehr typisch und bedeutet übersetzt: in Öl ausgebackene Spießchen. Um die 30 verschieden Spieße mit Fleisch, Meeresfrüchten oder Gemüse werden kurz in einer Panade aus Weizenmehl, Ei und Semmelbrösel gewälzt und anschließend frittiert. Dann wird das überschüssige Öl mit einer flinken Drehbewegung entfernt und dem Gast serviert, zusammen mit der jeweils passenden Soße.
Bleibtreustraße 6
10623 Berlin

www.kushinoya.de



Korea | »Hanok«

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Die koreanische Küche bietet für jeden Geschmack das richtige. Von feurig-scharf bis mild-subtil. Deftige Eintöpfe, scharfer Kimchi-Kohl, hausgemachte Nudeln, koreanische Pfannkuchen oder pikante Bibimbap Gerichte mit ihrer bunten Zutatenmixtur und Ei. In einem entspannt-modernen Ambiente bietet das »Hanok« all diese Vielfalt, spezialisiert sich aber zudem auf die heimatliche BBQ-Küche. Mit Hilfe eines Tischgrills garen die Gäste ihre Zutaten selbst. Herrlicher Schweinebauch, köstlich mariniertes Rindfleisch oder scharf gewürzte Meeresfrüchte. Mit Salat und diversen Beilagen kann jeder Happen neu abgeschmeckt werden.
Kurfürstendamm 134
10711 Berlin

www.hanok-berlin.com


Libanon | »Mesa«

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Ganz ohne folkloristisches Tamtam präsentiert sich das Restaurant »Mesa«. Alte Werbeschilder mit Exotik-Motiven aus dem frühen 20. Jahrhundert zieren die Wände. Der Name des Lokals bedeutet so viel wie naschen. Das ist auch das kulinarische Konzept der traditionellen Mezze, jenen für die arabische Küche so typischen Vorspeisen, bei denen meist abwechslungsreiche Gemüse im Vordergrund stehen. Würziges Kichererbsenpüree wird mit hauchdünnem Fladenbrot aufgenommen, lauwarm muss Löwenzahn mit Zwiebel, Zitrone und Olivenöl serviert sein. Taboulé, der berühmte Petersiliensalat mit Bulgur und Minze erfrischt den Gaumen, der gleich danach mit Lammhackbällchen mit gerösteten Pinienkernen aufs Neue stimuliert wird.

Paretzer Str. 3
10713 Berlin


Peru | »Serrano«

Foto beigestellt

Vor noch gar nicht so langer Zeit sprachen zwei bekannte Köche der peruanischen Küche das Potenzial zu, die nächste Trend-Küche zu werden: Ferran Adrià und Alain Ducasse. Küchenchef Enrique Serván beweist im Restaurant »Serrano«, dass Peru tatsächlich viel mehr kann, als nur Cevice. Kreative Gerichte inszenieren Fisch und Fleisch und insbesondere die Kartoffel-Vielfalt des Andenstaates. Anspruchsvoll angerichtet kommen Dreierlei von Quinua als Salat, rote Quinuakroketten und schwarze Quinua mit Parmesankäse an den Tisch. Oder Geschmorte Rinderbacken in Pisco-Coca Jus, Quinua mit Frischkäse-Chilisoße und Wintergemüse. Aber am besten lässt sich die Vielfalt mit einer Art Tapas-Platte erkunden, bei der zahlreiche der Spezialitäten im Mini-Format in Schälchen serviert werden. Und ein Pisco Sour darf natürlich ebenfalls nicht fehlen.
Pfalzburger Str. 83
10719 Berlin
www.restaurante-serrano.de


Russland | »Pasternak«

© Pasternak_Quandoo_annanesterenko

Benannt nach dem Autor des legendären Romanwerks »Doktor Schiwago«, passt der Gründerzeitbau und die Einrichtung im historischen Wohnzimmerstil in die Zeit des revolutions-Romans der 1920er Jahre. Vom Frühstück bis in die Nacht. Die russisch-jüdische Küche bietet zu jeder Tageszeit bewährte Klassiker in frischer Qualität: Soljanka, Boeuf Stroganoff, Pelmeni und Blinis. Opulent und schmackhaft der traditionelle Borschtsch, der in verschiednen Größen serviert wird, klassisch der »Gefillte Fisch« _ eine jüdische Spezialität – aus eingehacktem Karpfenfilet, Rote Bete Carpaccio und abgeschmeckt mit einer herrlichen Meerrettichsoße. Die Teigtaschenvielflat ist hausgemacht und der Wodka danach obligatorisch. Hoher Wohlfühlfaktor in den Wintermonaten.
Knaackstraße 22/24
10405 Berlin
www.restaurant-pasternak.de


Thailand | »Kin Dee«

© Robert Rieger/FvF

Kin Dee bedeutet im Thailändischen Sprachgebrauch: Gut Essen! Und diesem Motto mag sich der Gast gerne anvertrauen. Küchenchefin Dalad Kambhu erfuhr das Küchenhandwerk von ihrer Tante, die in Paris ein thailändisches Restaurant betreibt. Nach zehn Jahren in New York bringt die Autodidaktin ihre Küchenvision nach Berlin. Sie hält sich an traditionelle Zutaten und Gerichte, um diese dann zeitgemäß zu interpretieren. Kern der Karte ist ein frisches und je nach Marktlage stets wechselndes Menü, bei dem der Gast lediglich entscheidet, ob Fisch oder Fleisch im Hauptgang zubereitet werden soll. Sharing ist das Trend-Konzept und so teilt ein Tisch die hübsch angerichteten, farbenfrohen Teller, die das freundliche Personal in dem stylischen Gastraum serviert. Folkloristische Kitschatmosphäre ist Fehlanzeige. Es geht um zeitgemäßes Curry, Meeresfrüchte, Salate und herrlich frische Gemüse.
Lützowstraße 81
10785 Berlin
www.kindeeberlin.com


Peter Eichhorn
Peter Eichhorn
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