Tischgespräch: »Ich würde mit Goethe essen gehen«

Tobias Fischer von der Frankfurter Bankgesellschaft über seine Liebe zur Schweizer Küche, zu Burgund und seine Suche nach Mocca Joghurt.

Womit kommen Sie morgens in die Gänge?
Mit einem feinen Darjeeling.

Stichwort »Heißhunger«: Auf ­welche kulinarische ­Sünde können Sie auf keinen Fall verzichten?
Nachtische wie Île flottante (franz. für ­schwimmende Insel, Eischnee) und Badische Weinschaumcreme.

Mit welcher berühmten ­Persönlichkeit würden Sie ­gerne essen gehen?
Mit Johann Wolfgang von Goethe. Man sagt, er sei der Letzte gewesen, der über das gesamte Wissen seiner Zeit verfügt hat. Außerdem schätzte er Menschen mit einem gesunden Appetit.

Für manche fast eine Weltanschauung: Bordeaux oder Burgund. Was trinken Sie lieber und warum?
Burgunder; das ehemalige Königreich ­Burgund übt eine eigentümliche Anziehung auf mich aus.

Vegan und vegetarisch liegen im Trend: Was halten Sie davon?
Da halte ich es wie meine Großmutter, eine gelernte ­Köchin: Beim Essen schwor sie auf »die goldene Mitte«.

Ihr größter Fauxpas bei einem Dinner?
Ist zwar kein »essenstechnischer« Fauxpas, aber fällt mir trotzdem hierzu ein: Als ich meine nicht mehr ganz junge Tischnachbarin – welche einen Kinderwagen neben sich stehen hatte – nach dem Namen des Enkels fragte...

Was darf im Kühlschrank nie fehlen?
Der Kühlschrank liegt seit ­einiger Zeit außerhalb meines direkten Einflussbereichs, leider fehlt laufend etwas. Gerne hätte ich immer Mocca Joghurt darin.

Was würden Sie gerne ­kosten, wozu Sie bisher keine Möglichkeit hatten?
Nachdem ich über meine Ehefrau die Schweizer Küche kennenlernen durfte, bin ich natürlich wunschlos glücklich.

Was würden Sie ­niemals essen?
Sag niemals nie!

Ihr misslungenster Restaurantbesuch?
Keiner.

DR. IUR. TOBIAS FISCHER
ist Mitglied der Geschäftsleitung der ­Privatbank der Sparkassen der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG.
Er ist in seiner Funktion für den wichtig­s­ten und größten Marktbereich der Gruppe, die Beratungseinheit Wealth Management, sowie den Bereich Legal verantwortlich. Der gelernte deutsche Bankkaufmann und ehemalige Rechtsanwalt ist mit einer Schweizerin verheiratet und hat fünf ­Kinder zwischen zwei und zehn Jahren.

Aus Falstaff Deutschland Nr. 04/2014

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