Viele Wiener durften aufopfernde Fürsorge erleben.

Viele Wiener durften aufopfernde Fürsorge erleben.
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Terror in Wien: Zigfacher Dank an heldenhafte Gastronomen

Nach einem Bericht über aufopferndes Verhalten von Gastronomen erreichte uns eine Welle von Dankbarkeit mit mitunter dramatischen Schilderungen. Die Sammlung wächst täglich.

In einem ersten Bericht über selbstloses Verhalten von Gastronomen und Hoteliers hatten wir die Falstaff-Community aufgerufen, eigene positive Erfahrungen zu melden. Uns erreichten zum Teil unfassbare Geschichten aus dem Brennpunkt des Terroranschlags und viele Reaktionen bei denen sich Menschen bei Gastronomen und immer auch bei den Einsatzkräften bedanken.

Trotz Projektilen im Lokal Gastgeber geblieben

Thomas Hillinger, Geschäftsführer des »Castelletto« das mitten im Brennpunkt lag, schildert im Gespräch mit Falstaff die unfassbaren Szenen aus seiner Sicht: Er musste beobachten wie Menschen vor seinem Lokal niedergeschossen wurden. Projektile durchschlugen die Scheibe, verletzten aber wie durch ein Wunder niemandem im Inneren. Die Gäste flüchteten in den hinteren Bereich des Lokals und gingen in Deckung. Der beherzte Gastronom sperrte den Eingang zu und brachte seine Gäste im Keller in Sicherheit. 

Später wurden sie durch einen Hinterausgang evakuiert und die Polizei richtete ihren Krisenstab im Lokal ein. Trotz der schockierenden Erlebnisse blieben Hillinger und seine Mitarbeiter im Lokal und bewirteten bis sechs Uhr früh die Einsatzkräfte. Der Gastronom möchte sich ausdrücklich bei seinen Mitarbeiten bedanken, vor allem aber bei einem Polizisten, der durch sein Eingreifen wohl noch Schlimmeres verhindern konnte und dann aber selbst schwer getroffen wurde.

Barkeeper bewahren kühlen Kopf

Andrea Hörzer und Philipp Ernst, die Betreiber von drei Lokalen (»Josef«, »Josef Highball Bar«, »Joe's Pub & Pizza«) im Bermuda Dreieick, berichten von großem Glück und einem starken Team. Es ist nur dem Umstand geschuldet, dass die Gastgarten-Bewilligung für das »Joe's« am 31. Oktober abgelaufen ist, dass niemand in dem sonst immer seht gut besuchten Schanigarten direkt gegenüber der Synagoge saß. Videoaufzeichnungen aus dem Lokal zeigten die ersten Schüsse des Attantäters, die auf unschuldige Menschen abgegeben wurden. Die Gäste des »Joe's« konnten sich mit der Kellnerin auf die Toilette flüchten.

Die hochschwangere Andrea Hörzer selbst schildert die Vorkommnisse aus Ihrer Sicht: »Ich war in der »Highball-Bar« (Anm.: Diese liegt im Souterrain direkt neben der »Josef«-Bar in der Sterngasse) als ich von einem Mitarbeiter gewarnt wurde. Es schießt einer mit einem Maschinengewehr, ich soll nicht raufgehen«. Das »Josef«-Team schloss sofort alle Eingänge, löschte die Lichter und führte alle Gäste in den Keller, wo sie bis spät in die Nacht betreut und versorgt wurden. 

Hörzer möchte sich bei ihrem ganzen Team bedanken: »Ein riesiges Dankeschön an Benny Eberbauer, Julian Mayerhofer, Alexander Grazio, Dave Saremba und Monika Panagl!«

DANKE an das »Joma«-Team

»Wir saßen auf der Terrasse im ›Joma‹, etwa 30 Meter vom ersten Tatort entfernt. Wir hörten die Schüsse von sehr nah. Die Panik, die ausbrach, war grauenvoll. Wir flüchteten ins Lokal. Dieses wurde abgesperrt. Das ›Joma‹ hat uns bis etwa 3 Uhr Früh beherbergt. Erst mit der Evakuierung durch die WEGA, haben wir uns wieder rausgetraut. Das Personal blieb ruhig und brachte uns immer wieder Wasser und fragte nach unserem Wohlergehen. 

Zu bemerken ist, dass das Service-Personal, das während des Attentats auf der Terasse war und die Salven hörte, auch traumatisiert wirkte. Ich hoffe sehr, es geht ihnen gut. Heute werde ich sogar meinen Schal wieder bekommen, den ich irgendwo in der Panik liegen ließ. Der Geschäftsführer und der Serviceleiter waren bis zum Schluss anwesend. Großes Danke dafür an das Team Figlmüller! Ich bleibe Stammgast.«
eine Wienerin

DANKE an das »Paul und Vitos«

»Ich war mit zwei Freundinnen im ›Paul und Vitos‹, um den letzten ›freien Abend« mit einem guten Essen zu verbringen. Das Lokal und der Schanigarten waren natürlich auch hier  gut besucht. Während des Essens, haben wir auch mitbekommen, dass ein Einsatzwagen der Polizei anhielt und die Besatzung ihre Schutzkleidung angelegt hat und dann davon raste. Da war es natürlich schon etwas mulmig aber irgendwie ist man dann ja schnell wieder abgelenkt.

Etwa eine halbe Stunde später, ging es ganz schnell – dann sprangen die Gäste des Schanigartens auf, liefen ins Lokal und riefen etwas von Schüssen (die haben wir auch wahrgenommen, aber konnten das gar nicht einordnen) auch andere Passanten kamen die Straße entlang gerannt und ins Lokal. Ich glaube es war die Chefin, die uns in den Keller runter geschickt hat. Da saßen wir dann die nächsten bangen Stunden. Das Team hat uns sofort mit Getränken versorgt und sogar noch die Reste verkocht und immer versucht eine einigermaßen entspannte Atmosphäre zu schaffen. Oben haben sie alles verdunkelt, scheinbar sogar die Tische am Fenster abgeräumt, so dass es von außen aussah, als wäre niemand dort. 

Auch haben sie versucht uns mit Infos zu versorgen wie es weiter geht, da wir im Keller waren, hatte nicht jeder ausreichend Empfang. Mit vielen anderen Gästen haben wir uns beim Verlassen des Lokals in der Nacht abgemacht, dass wir am Eröffnungstag im Dezember wieder dort sind! Danke für alles!!«
Nicola Gräfer

DANKE an das »Agrodolce«

»Wir haben im ›Agrodolce‹ am Hohen Markt einige Stunden am Boden im Dunkeln ausgeharrt. Rudi Schlagenhaufen und seine Frau waren einfach tolle Gastgeber und sehr um uns besorgt und beschützend. Rudi versuchte immer wieder uns aufzuheitern und unsere negative Gedanken zu vertreiben – genialster Sager des Abends war, als er zu seiner Frau rief, die in der Küche stand und im Raum die angespannte Stille herrschte: ›Wieviel Tiramisu haben wir eigentlich noch da?‹.

Ich werde diese Nacht nicht so schnell vergessen – dieses beklemmende Gefühl, Unsicherheit und totale Angst, was da draußen passiert. Danke Rudi und seinem Team für die Fürsorge!«
Katharina Hadl

DANKE an »Roberto's American Bar« Jasomirgottstraße

»Es hat nicht lange gedauert, als klar wurde, dass es wirklich ernst ist und die Mitarbeiter die Türe zugesperrt haben und alle Leute (waren bestimmt 15-20 Personen) in den oberen Bereich geschickt haben, sowie vor die Fenster Stühle aufgetürmt hatten. Sie haben uns die ganze Nacht bis in die Morgenstunden mit Getränken und was sonst noch da war versorgt und ihr Bestes getan, dass bei uns keine Panik ausbricht. Das war für keinen eine leichte Nacht, aber das »Roberto's«-Team, die Einsatzkräfte und alle die sich solidarisch gezeigt haben, haben sich einfach ein großes und herzliches DANKE verdient!«
Pascal Büchel

DANKE an das »Ellas«

»Am Abend des Anschlages war ich zusammen mit der Familie im ›Ellas‹ am Judenplatz Abendessen. In der Sekunde als die Panik aufgekommen ist, hat sich das gesamte Team um alle Gäste gekümmert – wir wurden nicht nur in Sicherheit gebracht und in der Küche/Keller etc. versteckt, sondern als die erste Gefahr vorbei war, wurden wir vom Team verköstigt (Snacks + Essen).

Es war auch selbstverständlich, dass wir Gäste bleiben können bis man wieder auf die Straße darf, auch wenn es schon nach 2 Uhr morgens war – man hat sich durch und durch gut aufgehoben gefühlt. Als wir bei der Verabschiedung dem netten Team Trinkgeld geben wollten für den Wahnsinns-Service, wurde es nicht angekommen mit den Worten ›Das ist selbstverständlich – kommt einfach wieder sobald wir wieder offen haben‹.«
Nadine Blaha

DANKE an die »Lemmon Bar«

»Meine Freundinnen und ich gingen an diesem Tag beim »Castaletto« (siehe oben) Eis essen, dort telefonierte  ich kurz vor 20 Uhr mit meinem Sohn, plötzlich hörten wir Schüsse, alle Gäste stürmten in Richtung Küche und Sicherheit, wir versteckten uns unter den Tischen – es waren jede Menge Schüsse hintereinander zu hören – einfach schrecklich! Ich kann die Angst nicht beschreiben. Die Lichter gingen aus und nach einer Weile bat uns ein Kellner in den Aufzug einzusteigen, dieser fuhr uns in den Keller. 

Wir suchten vergebens nach einem Fluchtweg, dann hörten wir von einem Mitarbeiter ›schnell hinauf‹, ein anderer Mitarbeiter öffnete uns die Notausgangstür, alle Gäste liefen so schnell sie konnten davon. Wir selbst liefen in eine Sackgasse – ›Scheiße das wars‹ sagte ich. Doch in der Sackgasse stand ein sehr netter Herr Namens Jürgen vor einer Tür und fragte uns warum wir so schnaufen. Er hatte nichts mitbekommen! Er führte uns in das Lokal wo uns der Besitzer Wolfgang Bittner empfing. Wir waren dort in Sicherheit und blieben so lange bis uns die Polizei erlaubte hinaus zu gehen. 

Dieses Lokal heißt ›Lemmonbar‹. Lieber Wolfgang, lieber Jürgen, wir bedanken uns herzlich für eure Zuvilcourage und große Unterstützung, ihr habt uns in Sicherheit gebracht , DANKE 1000 Mal!!!!«
Derya, Ayla, Rabia, Kübra

DANKE an das »Habibi und Hawara«

»Wir saßen beim ›Habibi und Hawara‹ in der Wipplingerstraße fest. Das Personal hat uns sehr lieb mit Tee, Nachspeisen und Ladekabel versorgt und uns auch angeboten dort zu schlafen sollten wir nicht heim kommen!«
Anna Careen Schmid

Spendenkonto

Freunde des getöteten Nedzip V. (21) haben ein Spendenkonto für die Familie eingerichtet, um Unterstützung für die Begräbniskosten zu organisieren:
spenden-nedzip.com

DANKE an das »Wrenkh« und die »City-Pension«

»Meine Freundin und ich haben an dem Abend der Anschläge einen Tisch im ›Wrenkh‹ reserviert. Gegen 20:30 verließen wir die U-Bahnstation Stephansplatz. Erst kurz vor dem Lokal bemerkten wir, dass etwas nicht in Ordnung war.  Einer der Kellner ließ uns ins Lokal und wir setzten und zu den anderen Gästen in den hinteren Bereich des Restaurants. Dort wurden wir trotz der herausfordernden Situation bewirtet/bedient.

Kurze Zeit später kam einer der Eigentümer extra in das Lokal und beruhigte die anwesenden Gäste. Er verstand es sehr gut, die Situation so gut wie möglich zu deeskalieren. Weiters fanden auch andere Menschen, die in der Straße unterwegs waren im Lokal einen sicheren Unterschlupf. Zur Beruhigung wurde für alle Gäste die wollten, ein Schnaps spendiert.

Der Eigentümer wurde von der ›City-Pension‹, die sich im selben Gebäude befindet und über die Küche erreichbar ist, informiert, dass eine Mitarbeiterin dort noch arbeitete und den Gästen des Wrenkh kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung stellte. Dieses Angebot wurde von vielen Gästen, auch von uns, dankend Angenommen. So hatten wir einen sicheren Schlafplatz ohne das Gebäude verlassen zu müssen.

Ich möchte mich auch auf diesem Weg herzlich beim ›Wrenkh‹ für das beruhigende Verhalten in der Situation und der Betreuung sowie bei der City Pension und deren Mitarbeiterin, deren Name mir nicht bekannt ist, für ihr selbstloses Handeln in einer Ausnahmesituation und zu einem Zeitpunkt, der für die Gastronomie und die Hotellerie ohnehin schon eine riesige Herausforderung ist, bedanken.

Sowohl das Wrenkh als auch die City-Pension am Stephansplatz waren eine große Stütze in einer Ausnahmesituation für alle Gäste.
Johannes Zündel

DANKE an das »Freshman's«

»Hiermit möchte ich mich beim gesamten Team des ›Freshman's‹ in der Wipplingerstraße bedanken. Wir waren dort essen und haben meinen Geburtstag gefeiert. Das Gesamte Team hat uns während der Anschläge geschützt, versorgt, Mut zugeredet und unterhalten. Kostenlose Getränke, gute Gespräche und Spiele wie beispielsweise UNO wurden angeboten. 

Wir alle sind so unendlich dankbar für die Hilfe. Der Chef (Sebastian) hat sogar angeboten uns später nach Hause zu fahren. Ich komme selber aus der Gastronomie und weiß, was Dienstleistung bedeutet. Diese Unterstützung hat aber meine kühnsten Erwartungen bei Weitem übertroffen!«
Sascha Bhatti

DANKE an das »Schwarze Kameel«

»Wir haben den Abend im Kameel im Gastgarten verbringen wollen und haben letztendlich die halbe Nacht dort verbracht - größtenteils evakuiert in der verdunkelten Bel Etage. Ein riesiges Danke an die Belegschaft des »schwarzen Kameel« für die Besonnenheit und Fürsorge und den Zusammenhalt! 

Allen voran an ›Gensi‹ Gensbichler (der uns sogar in seinem Taxi mitnahm) Pablo, Elmar, Markus und das wunderbare Küchenpersonal!!! Danke, dass ihr uns durch diese furchtbaren Stunden gebracht habt und dabei nicht nur für uns Helden wart! Ihr seid Teil dieses wunderbaren und einzigartigen Wien, dass wir so sehr lieben! 
Marie-Therese & David

DANKE an das »Le Bol Blanc«

»Ich verbrachte den lauen Novemberabend mit meiner besten Freundin im Gastgarten des ›Le Bol Blanc‹ in der Naglergasse. Erst durch die bereits von Peter Friese geschilderte Panik, die im ›Schwarzen Kameel‹ ausbrach, merkten wir, dass etwas Schreckliches passiert sein musste: Viele seiner Gäste flüchteten durch die ›Schwarze Kameel‹ Küche in die Naglergasse und rannten direkt auf uns zu. In der engen Gasse hallte immer wieder ein Wort: ›LAUFT!‹

Innerhalb von Sekunden sprang auch der gesamte Gastgarten des ›Le Bol Blanc‹ auf und flüchtete ins Restaurant. Mein großer Dank gilt daher dem gesamten ›Le Bol Blanc‹ Team: Sie haben sofort reagiert, die Türen verschlossen und stets Ruhe bewahrt. Bis in die frühen Morgenstunden wurden wir und ca. 40 weitere Schutzsuchende mit Wasser, Jause und auch der einen oder anderen Flasche Wein versorgt. Stunden der Ungewissheit und Angst wurden zu Stunden der Gemeinschaft und Solidarität. An das müssen wir uns erinnern! Merci Merci Merci - ganz besonders an Volkan & Sonja.
Victoria Devecsai

DANKE an die »Bar Campari«

»Als ich gerade die Worte des Herrn Peter Friese gelesen habe, fühlte ich mich sofort in die Situation am Montagabend zurückversetzt. Ich selbst bin zum besagten Zeitpunkt im Gastgarten der ›Ber Campari‹ gesessen, als ich eine Schar an Leuten aus der Richtung Bognergasse/Schwarzes Kameel in unsere Richtung um ihr Leben laufen sah. Sofort sind wir alle in das Restaurant geflüchtet, teilweise in den ersten Stock und durften uns dort in der Küche verstecken.

An dieser Stelle möchte ich mich bei dem gesamten Team der ›Bar Campari‹ bedanken, das bis weit nach Mitternacht für uns gesorgt hat, uns mit Getränken und Essen versorgt und sobald es Ihnen möglich war mit Informationen beruhigt hat. Die gesamte Belegschaft hat uns ein Gefühl von Sicherheit und Gemeinschaft vermittelt. Vielen vielen Dank an dieser Stelle! 
Gast in der Ber Campari

DANKE an das »Pumpui«

»Ich möchte mich vielmals für die unfreiwillig verlängerte Gastfreundschaft beim Team des Thairestaurants ›Pumpui‹ in der Unteren Weißgerber Straße bedanken. Nachdem unklar war, wieviele Täter es waren, bzw. in welche Richtung sie flüchten, ließen die Besitzer die Rolläden runter und wir und ca. 20 weitere Gäste wurden bis weit nach Mitternacht mit Getränken versorgt.«
Christoph, Sascha und Rada

DANKE an die Gäste (!) der »MangoBar«

»Ich mach es mal umgekehrt und bedanke mich bei meinen Gästen! Ich bin Gastronom im 6. Bezirk in der MangoBar Wien! Als die Nachrichten uns erreichten, dass im 1. Bezirk ein Terroranschlag ist und überall Polizei Sirenen zu hören waren, kam das Gerücht auf, dass im Akakiko in Mariahilf eine Geiselnahme stattfindet... Als Polizeiwagen durch unsere Gasse fuhren wurde uns bewusst wir müssen rein und dicht machen... alle Gäste von draußen wurden reingeholt auch fremde Personen fragten ob die mitkommen durften und wir sperrten uns dann in der Mangobar ein! Wir drehten die Musik ab und schalteten den  TV mit Livesendungen des ORF ein und waren alle ganz entsetzt über die Meldungen und Bilder .... 

Gegen Mitternacht schlug es an der Tür und es waren Polizisten mit Maschinengewehren und das war glaub ich das mulmigste Gefühl... Sie erfuhren, dass wir hier im Lokal sind und erkundigten sie nach unsere Lage... 

Ich will hiermit nur Danke sagen, an mein Team und an die vielen Gäste die wie ein Schutzschirm für uns alle eine Insel der Kraft und der gemeinsamen Hoffnung diese Zeit uns überstehen ließen! Danke danke danke den Einsatzkräften der Polizei Rettungsdienste Seelsorge Beratungsstellen und an jeden einzelnen Helfer. Unser Beileid gilt natürlich den Hinterbliebenen. Aber auch viele Genesungswünsche den vielen Verletzten...
Karner David

DANKE an das »Grand Ferdinand«

»Wir waren toll essen im ›Meissl und Schadn‹ am letzten Abend vor dem Lockdown. Als dann plötzlich rundherum die Terrormeldungen eintrafen! Der Restaurantleiter sowie sein tolles Serviceteam empfahlen uns, in den hintersten Raum zu gehen, da wären wir fürs Erste in Sicherheit, vorne wurde alles abgeriegelt und das Licht ausgemacht. In kleinen Grüppchen wurden wir per Lift in den 8. stock des Hotels »Grand Ferdinand« gebracht, wo wir quasi abgeriegelt außer Gefahr sein sollten.

Das gesamte Team kümmerte sich rührend mit Getränken und sogar Handy-Ladegeräten um uns! Wir saßen da – ängstlich, zugleich gemütlich mit unseren Leidensgenossen in dieser Bar und harrten der schlimmen Informationen. Da ja niemand auf die Straße der Innenstadt sein sollte, bot uns das grandiose Personal Zimmer an, damit wir hier quasi notübernachten dürfen, was wir freilich sehr gerne wahrnahmen, wie alle anderen Gäste auch!

Ich muss diesem Betrieb mit seinen engagierten Mitarbeitern mein größtes Kompliment aussprechen, wie unaufgeregt sie in dieser Krisensituation gehandelt haben und wie charmant wir Gäste behandelt wurden – bis in die Nacht hinein! Und als Wahnsinns-Zusatz: Wir mussten die Hotelübernachtung nicht bezahlen!!

Herzlichen Dank noch einmal dem ›Grand Ferdinand‹!!
Alles Gute allen Gastronomen in dieser schwierigen Zeit!«
Doris Schenkenfelder

Anm. der Red.: Auch das neben dem Verlag gelegene »Guesthouse« hat seine Gäste aufopfernd versorgt und gratis übernachten lassen.

DANKE an die »Trattoria Martinelli«

»Ich möchte gerne über die sehr besonnene Handlungsweise des Teams in der ›Trattoria Martinelli‹ allen voran der Geschäftsführer Luca Launek berichten. Anfangs saßen wir noch im Hof des Lokales und hörten wohl die Einsatzhörner und sahen die vielen Blaulichter kurz aufblitzen, dachten aber einfach an einen Einsatz in Folge eines größeren Verkehrsunfalles am nahegelegenen ›Jonasreindl‹ – falsch gedacht.

Kurz darauf kam Luca und ersuchte uns den Innenhof zu verlassen und platzierte uns im inneren des Lokales im Speisesaal. Die großen Zugangstüren zum Hof ließ er von seinen Kolleg*innen verschließen, ebenso die Türen zum Lokal selbst. Danach erklärte er die Situation, warum er uns rein brachte und berichtete von dem vermuteten Terroranschlag und erwähnte  auch, nichts  genaues zu wissen - es sollen aber mehrere gewaltbereite Täter auf der Flucht, mit Waffen  in der Stadt unterwegs sein.

Ich selbst stand dann mit dem Burgtheater (meinem Arbeitsplatz) in engem Kontakt, da wie ich hörte alle Zuschauer, Ensemble als auch Technik im Theater bis zur Klärung der Situation aufgefordert waren es nicht zu verlassen. Zwischen 01:00 und 02:00 Uhr Früh startete dort die Evakuierung durch Einsatzkräfte. Luigi Barbaro jun. (Anm.: der Besitzer der Trattoria) informierte uns, dass er selbst in der Regina Margherita festsaß, dass beide Lokale also auch das Martinelli von der WEGA evakuiert werden.

Als sich bis 04:00 Uhr Früh kein Ende abzeichnete, der Großeinsatz dauerte noch an, versuchten wir mittels Taxi nach Hause zu kommen, Luca telefonierte sich die Finger wund und erfuhr dann, dass alle  Zufahrten zum 1. Bezirk nach wie vor gesperrt sind und es erst ab dem Schottentor die Möglichkeit gab, Taxis zu erreichen. Einige Gäste machten sich darauf hin in Gruppen  auf den Weg dorthin.

Meine Frau und ich schlichen, ängstlich und zugegebener Weise mit ›voller Hose‹ sehr vorsichtig in die Parkgarage,  mit Herzklopfen erreichten wir letztendlich aber sicher unseren eigenen PKW und fuhren nach Hause. Luca blieb bis zum Schluss bei uns, wie der Fels in der Brandung, erst dann ging es auch mit ihm mittels Taxi nach Hause. Ich öchte mich auf diese Wege nochmal eindringlich und von ganzem Herzen für das beherzte Handeln bedanken. Luca und Team –fortan unsere persönlichen Helden - Danke Danke Danke!
Ernst Meissl

DANKE an das Grand Hotel

»Ich war Gast im Sushi Lokal ›Unkai‹ im ›Grand Hotel«, als ich durch einen Anruf von den Attacken erfuhr. Wie sich herausstellte wusste das Personal bereits Bescheid und hatte schon 15 Minuten zuvor, die Türen verriegelt. Wir wurden in den Barbereich des Hotels gebracht. In der Lobby wurden bereits drei Personen – die von Verletzten am Graben berichteten – diskret beruhig, um Panik zu vermeiden.

Das Personal rief zum Bleiben auf und bot allen Gästen gratis Unterkünfte im Hotel an, falls das Geschehen bis Mitternacht andauern sollte. (Zu diesem Zeitpunkt machten Gerüchte über mehrere weitere bewaffnete Attentäter im ersten Bezirk und die Verhaftung zweier Attentäter bei der Oper die Runde)...

Das Licht wurde gedämpft, Gäste direkt am Fenster wurden weiter nach hinten gebeten und als die Bar lockdown-bedingt schließen musste, wurden alle Gäste unentgeltlich und auffallend zuvorkommend und freundlich auf Zimmern untergebracht. Ich kann mich nur Bedanken und wünsche dem Hotel das beste in diesen harten Zeiten.«
Aglaja Knapp

DANKE an das »Elissar«

Uns erreichten Berichte vom »Restauran Elissar & Urban Boutique Hotel«, das über 70 Peronsen im Keller versteckt und die Nacht über versorgt hat. Die Zustellfahrer des Betriebs haben jeden einzelnen Gast nach Hause gefahren. DANKE an das ganze Team! 

DANKE an das »Gasthaus Nestroy«

Mehrere Gäste (und auch Mitarbeiter) des »Gasthaus Nestroy« wurden nach vergeblichem Warten auf ein Taxi von Besitzer Hans Stöckl persönlich nach Hause gefahren. Hut ab!

DANKE an das Team des »Krah, Krah«

Ich bin selbst ein Überlebender des Anschlags vom 2. November. Meine Freundin und ich waren im »Krah, Krah« am Rabensteig, als der Anschlag geschah. Vor dem Lokal wurde ein Mensch erschossen bzw. einige Personen verletzt… Keiner wusste in der Todesangst, wie es weitergeht. Das Personal dort hat mehr geleistet (bis 3 Uhr in der Nacht, als die WEGA uns und alle anderen Gäste rausholte) als weiter entfernte Lokale.
Christoph B.

Viele positive Reaktionen auch auf Facebook

DANKE an das Team der »Lvdwig Bar«

Auch wir nutzten die letzte Möglichkeit, um am 2.11. nochmals was trinken zu gehen. Als wir von dem Attentat erfuhren hat das Team von der »Lvdwig Bar« am Naschmarkt (Isabella, Paul, Jonathan) sofort alle Türen verschlossen, abgedunkelt und alle Gäste wurden mit Getränken in die Zimmer des »Hotels Beethoven« gebracht. 

Die Rezeptionisten hatten vergeblich versucht Taxis zu organisieren. Danke auch an die beiden Herren. Oben wurden wir mit Handy Ladegeräten und Getränken versorgt. Jonathan und Isabella bewahrten die ganze Zeit einen kühlen Kopf sie haben alles erdenklich mögliche gemacht um uns zu beruhigen. Danke an Frau Barbara Ludwig die uns sofort die sichere Übernachtung (kostenlos) im »Hotel Beethoven« ermöglicht hat. 
Hanie

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online@falstaff.com

Bernhard Degen
Autor
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