Tag des deutschen Bieres 2018
Die Deutschen reißen sich um gutes Bier – hier im Paulanerzelt auf dem Oktoberfest 2017.
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Die Deutschen reißen sich um gutes Bier – hier im Paulanerzelt auf dem Oktoberfest 2017.
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Das deutsche Reinheitsgebot braucht man eigentlich nicht mehr großartig erklären. Heruntergebrochen auf das Wesentliche: Seit dem 23. April 1516 darf Bier in Deutschland lediglich aus Malz, Hopfen, Hefe und Wasser bestehen. Doch an dem damit ältesten, heute noch gültigen Lebensmittelgesetz scheiden sich zunehmend die Geister. Mit der pulsierenden Craft Bier-Bewegung wird immer öfter das Reinheitsgebot in Frage gestellt. Ist es noch zeitgemäß? Oder schränkt es die Vielfalt unnötig ein? Eine Diskussion, die noch lange nicht am Ende ist, denn in der Kreativszene unter den Brauern brodelt es.
Einer Presseaussendung des deutschen Brauerbundes zufolge erobert Craft Beer den deutschen Markt, auch wenn der Marktanteil bei ein bis zwei Prozent liegt – und damit noch weit entfernt ist von der Deutschen liebsten Bier, dem Pils. Das regiert den Markt mit über 50 Prozent und wird überwiegend von dem männlichen Teil der Bevölkerung getrunken. Die Frauen bevorzugen das Helle, das in München als ultimatives Biergartenbier gilt – aber gottlob nicht mit dem Weissbier zu verwechseln ist! Das drehte sich jedes Jahr unter anderem im nostalgischen Weissbier-Carousel auf dem Münchner Oktoberfest. Die Wiesn gilt als das größte Volksfest der Welt, 2017 sind hier 7,5 Millionen Liter Bier in die Münder von über 6 Millionen Besucher geflossen. Termin 2018: 22. September bis 7. Oktober.

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Der Nabel der Bier-Nation
Das größte Hopfenanbaugebiet heißt Hallertau und liegt in Bayern. Ebenfalls in Bayern, genauer gesagt in Oberbayern, steht mit Weihenstephan die älteste, noch bestehende Brauerei und auch die Brauereidichte ist hier mit 642 Braustätten am höchsten – gefolgt von Baden-Württemberg mit 204 und Nordrhein-Westfalen mit 140. Damit stehen die meisten Brauereien des Landes im Süden – und die Anzahl wächst stetig. Der deutsche Brauer-Bund rechnet noch im Frühjahr 2018 damit, dass die 1.500er Marke geknackt wird.
Gütesiegel für geschmackvolle Biere
Seit 2011 drückt Dr. August Gresser Bieren das Slow Brewing-Gütesiegel auf. Momentan schmücken sich in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien 25 Brauereien mit dem Qualitätsversprechen, einreichen kann aber jeder, und damit hat auch jeder die Chance sein Bier offiziell als geschmackvoll und Nicht-Fusel zu deklarieren.

Die Verwendung natürlicher Rohstoffe, eine schonende Brauweise, die ideale Reifezeit und der Verzicht auf nachträgliche Verdünnung der Biere wird regelmäßig überprüft und auch die Philosophie der jeweiligen Brauerei steht auf dem Prüfstand. Worum genau es dem promovierten Brauchtechniker Dr. Gresser geht verrät er im Falstaff-Interview.
Wir wünschen einen schönen Tag des deutschen Bieres. Prost!
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