Sylt fehlen hunderte Arbeitskräfte

Deutschlands beliebtester Ferieninsel geht das Personal aus. Abhilfe soll nun aus Südeuropa kommen.

Der Fachkräftemangel macht auch vor Deutschlands beliebtester Ferieninsel nicht halt: 400 Kräfte fehlen derzeit auf Sylt im Gaststättengewerbe. Das meinte Stephan Beck, der Vorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) n-tv.de zufolge. Die Gründe dafür sieht Beck unter anderem in den hohen Lebenshaltungskosten. Beispielsweise seien die Mieten »dank« des geringen Wohnraumes schwer in den Gehältern abzubilden. Zudem wollten immer mehr Bewerber Ganzjahresjobs. Er fordert Lösungen von der Politik.

Flaute an der Nordsee
Bei der Agentur für Arbeit sieht man kein akutes Problem, sondern eines, das es schon seit 30 Jahren gebe. Auf der Geschäftsstelle Westerland gab es Ende Juli 99 freie Ausbildungsplätze. Besonders Köche, Hotel- und Restaurantfachleute seien höchst gefragt. Auch auf Amrum und Föhr würden Kräfte gesucht, hieß es bei Dehoga. Früher wären die Lehrstellen schon im Herbst des Vorjahres vergeben gewesen, heute gibt es wegen des Bewerbermangels kaum noch Wahlmöglichkeiten für die Betriebe.

Auf der anderen Seite ortet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) große Mängel bei der Qualität der Ausbildung. Verschlechterte Arbeitsbedingungen und teilweise Nichteinhaltung von tarifvertraglichen Bestimmungen wie Urlaub und Urlaubsgeld würden junge Menschen abschrecken.

Die Griechen sollen kommen
Abhilfe für den Personalmangel könnte aus Südeuropa kommen: Der Dehoga Schleswig-Holstein sucht aktuell in Spanien und Griechenland nach Auszubildenden. Erste Zusagen, griechische Bewerber aufzunehmen, gibt es bereits, schon Anfang September könnten die ersten neuen Kräfte anfangen.

Mehr:
www.dehoga.de

(sb)

Sascha Bunda
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