Die Lokale dürfen in vielen Regionen Italiens wieder Gäste empfangen – in Südtirol auch im Innenbereich.

Die Lokale dürfen in vielen Regionen Italiens wieder Gäste empfangen – in Südtirol auch im Innenbereich.
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Südtirol öffnet Gastronomie ohne Zustimmung aus Rom

Ab 26. April startet Südtirol den Betrieb von Bars und Restaurants im Innenbereich – und widersetzt sich damit dem Willen der römischen Zentralregierung.

Südtirol im Alleingang: Während in vielen Regionen Italiens ab 26. April wieder Leben in die Außengastronomie einkehrt, startet Südtirol auch den Betrieb von Bars und Restaurants im Innenbereich. Die Zentralregierung in Rom leistete zwar Widerstand gegen diesen Schritt, doch der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) wich von seinem Plan nicht ab. Bislang ist noch unklar, ob die Entscheidung zum Fall für das Verfassungsgericht werden könnte.

Mit Montag, 26. April, gehen viele italienische Regionen von »orangen Zonen« in »gelbe Zonen« über (»moderates Infektionsgeschehen«) und erste Öffnungsschritte für die Gastronomie und den Kulturbereich erfolgen. Unter die insgesamt 15 gelben Zonen fällt neben Rom und Südtirol auch die Urlaubsregion Toskana. Die einzige rote Zone bleibt Sardinien. 

Mit dem »CoronaPass« ins Restaurant

Die Öffnung der Lokale im Innenbereich, die Südtirol schon jetzt vornimmt, sieht die römische Zentralregierung erst für den 1. Juni vor. Die Sperrstunde für Bars und Restaurants liegt aktuell bei 18 Uhr. Südtirol erlaubt bereits jetzt den Gastronomiebetrieb im Innenbereich und auch Öffnungszeiten bis 22 Uhr. Pro Tisch dürfen maximal vier Personen sitzen.

Voraussetzung, um innen konsumieren zu dürfen, ist der »CoronaPass Südtirol«. Mit diesem erhält man auch Zutritt zu Beherbergungsbetrieben. Benötigt wird dafür entweder ein negatives Corona-Testergebnis oder der Nachweis der Impfung bzw. Genesung. Für die Gastronomie im Außenbereich ist dieser Pass nicht notwendig.

Für Diskussionen in der Regierung sorgte zudem das aktuell geltende nächtliche Ausgangsverbot von 22–5 Uhr. Der mitregierende Matteo Salvini (Lega) forderte, dass dieses erst später beginnen soll. 

Quarantäne bei Einreise nach Italien

Zwar ist die Einreise nach Italien grundsätzlich erlaubt, doch besteht für Reisende aus Risikogebieten derzeit noch eine verpflichtende fünftägige Quarantäne. Zusätzlich müssen sich Einreisende online registrieren sowie einen negativen Corona-Test vorlegen. Entsprechende Vorschriften gibt es dann auch wieder bei der Rückreise aus Italien. Für Österreich ist das etwa eine zehntägige Quarantäne, die frühestens am fünften Tag durch einen negativen Corona-Test vorzeitig beendet werden kann.

Sonja Wind
Sonja Wind
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