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Stew'n Beer: So kocht EM-Debütant Nordirland

Deutschland trifft auf Nordirland – und damit auf ein kleines Land mit aufblühender Kulinarik!

Für das letzte Spiel der Gruppenphase steigt Deutschland gegen den EM-Debütanten Nordirland auf den Rasen. Politisch seit 1920 getrennt, eint das Land dennoch eine Küche. Wie der Rest des Landes setzten die Nordiren auf Hausmannskost. Am Meer gelegen und mit saftigen Wiesen gesegnet dominieren auch hier Meeresfrüchte, hochwertiges Rindfleisch und Käse die Speisekarte. Bisher war die Insel jedoch nicht für eine inspirierende Küche bekannt. Ein Umstand, der sich in den verganenen Jahren geändert hat. In diesem Jahr feiert Nordirland nicht nur die erste EM-Teilnahme – 2016 ist auch »Year of food and drink«.

An einem Irish Stew kommt man natürlich auch in Nordirland kaum vorbei. Der Fleischeintopf vereint Lammfleisch, Kartoffeln und Gemüse und gilt eigentlich als Arme-Leute-Essen. Dennoch: auch Spitzenköche wie Niall McKenna, dessen Restaurant »James St. South« vom Guide Michelin als Bib Gourmand ausgezeichnet wurde, haben ein gutes Stew-Rezpet im Repertoire. Spitzen- und Hobbyköche entdecken ihr Land kulinarisch neu und verhelfen der irischen Küche zu ungeahnten Höhen. Die Gourmetküche erlebt eine Renaissance, die irischen Produkte rücken bei den Menschen wieder stärker ins Bewusstsein. Und traditionelle Gerichte wie ein Stew werden in ihrer Einfachheit geschätzt.

Da ein Stew trotz aller Einfachheit der Zutaten doch eine gewisse Vor- und Zubereitungszeit in Anspruch nimmt, schlagen wir für die spontane Fußballparty bei Ihnen zu Hause Irisches Sodabrot vor. Das kann man dann nach belieben noch mit Kräutern spicken und als Snack oder belegt den Gästen reichen.

Destillerien und Micro-Breweries

Auch Bier und Whiskey sind aus Nordirland kaum mehr wegzudenken. Mit Bushmill's steht eine der ältesten Whiskey-Destillerien der gesamten irischen Insel auf nordirischem Boden. Seit über 400 Jahren wird hier im namensgebenden Ort einer der feinsten Single Malt Whiskeys überhaupt produziert. Ansonsten sieht es in der Destillerien-Landschaft – noch – etwas dürftig aus. Das wird sich aber, wie auch die Einstellung zum Essen, in naher Zukunft ändern. Neue Destillerien haben sich angekündigt und planen ihre Eröffnung im »kulinarischen irischen Jahr« 2016. Die Belfast Distillery Company zum Beispiel ist gerade dabei ein ehemaliges Gefängnis in eine Destillerie zu verwandeln.

Wer zum Spiel dann doch lieber Bier trinkt, Guinness und Kilkenny aber streng genommen keine nordirischen Biere sind: auch in Nordirland ist Craft Beer auf dem Vormarsch und Mikrobrauereien wie Farmageddon, Trouble Brewing oder die College Green Brewery in der Hauptstadt Belfast boomen. 

Patricia Astor
Patricia Astor
Redakteurin
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