© Vila Vita Marburg

Spitzenküche mit eigenem Anbau: Denis Feix im »Marburger Esszimmer«

Nach zwei Sternen in Bad Griesbach und dem Ende der Stuttgarter »Zirbelstube« hat Denis Feix eine neue Aufgabe. Im Hotel »Vila Vita Marburg« soll der 46-Jährige das lange geschlossene »Esszimmer« neu bespielen.

Ironie des Schicksals oder glücklicher Zufall: Denis Feix soll das »Marburger Esszimmer«, das zwei Jahre geschlossen war, zu neuen Höhen führen. Zuletzt war er Küchenchef der »Zirbelstube« im Stuttgarter »Althoff Hotel am Schlossgarten«, die seit Beginn der Pandemie ebenfalls über zwei Jahre geschlossen war. Nach einer kurzzeitigen Wiederbelebung zum Abschied im Sommer 2022 ist das Sternerestaurant inzwischen endgültig Geschichte, weil das »Schlossgartenhotel« für mehrere Jahre kernsaniert wird. 

In Marburg nun wird im »Esszimmer« der »Vila Vita«-Gruppe, die unter anderem drei Hotels und sieben Restaurants betreibt, ein anderer Ansatz als die reine französische Hochküche verfolgt. »Das neue Konzept entspricht dem Puls der Zeit und ist dabei so einzigartig, dass wir sicherlich Genussmenschen aus ganz Deutschland begeistern werden«, sagt Michael Hamann, Geschäftsführer von »Vila Vita Marburg«.

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Da zum Unternehmen auch das »Hofgut Dagobertshausen« gehört, kann Denis Feix in einem eigens fürs »Marburger Esszimmer« abgesteckten Feld seltene Gemüsesorten und Kräuter für seine Küche kultivieren. Schon in der Warteschleife der Kurzarbeit sammelte er in seinem Garten in Bad Griesbach, wo Feix zuvor zwei Michelin-Sterne im »Il Giardino« des »Columbia-Hotels« erkocht hatte, Erfahrungen mit eigenem Anbau. Im »Hofgut Dagobertshausen« freilich ist alles ein paar Nummern größer. Feix spricht von zwei Tunneln allein für Tomatensorten oder einem für Erdbeeren wie der besonders schmackhaften, aber auch empfindlichen Sorte »Mieze Schindler«. »Bei der Qualität von Fleisch hat sich in den vergangenen Jahren so viel getan. Bei Obst und Gemüse aber gibt es immer noch viel Standardware«, sagt Feix, der auch von der Karottensorte »Pariser Markt« schwärmt.

Eine ganz vegetarische Ausrichtung soll es im »Marburger Esszimmer« aber nicht geben. Feix denkt eher an ein Gourmetmenü mit auch klassischen Fleisch- und Fischgerichten, das mit vegetarischen Angeboten à la carte ergänzt oder geändert werden kann – und dies auf sehr hohem Niveau. Ziel sei, wieder unter die Top 50 in Deutschland zu kommen. Das Projekt soll allerdings »kein Schnellschuss« werden. Ein genauer Eröffnungstermin steht noch nicht fest, möglichst dieses Jahr soll es an den Start gehen. Derzeit würden Vorstellungsgespräche für den Aufbau eines Küchen- und Serviceteams geführt. 

Eine erfahrene Restaurantleitung und kompetente Weinberatung aber steht schon fest, denn praktisch fürs Haus: Feix gibt es immer im Doppelpack. Ehefrau Kathrin Feix wird wie schon in Bad Griesbach und Stuttgart auch in Marburg als Sommelière an der Seite des Spitzenkochs stehen. Eine sehr gut korrespondierende Weinbegleitung zu den prägnanten Gerichten von Denis Feix ist somit gesetzt. Passend zum nachhaltig ausgerichteten Konzept in Marburg sollen dabei auch biologisch angebaute Weine eine gewisse Rolle spielen.     

Matthias Ring
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