Sonnencreme kann Meeresorganismen schädigen.

Sonnencreme kann Meeresorganismen schädigen.
© Adobe Stock / Jelena

Sonnencreme: Gut für die Haut, schlecht fürs Meer

Eine Studie der Universität Wien zeigt: Sonnenschutzmittel haben gravierende Folgen für die Umwelt.

Die Sonne brennt unbarmherzig vom Himmel, jetzt heißt es großzügig Sonnenschutz auftragen. Was uns vor den Folgen allzu langer Sonnenbestrahlung schützt, kann allerdings schwerwiegende Folgen für unsere Umwelt haben. Es ist ja schon lange bekannt, dass verschiedene Inhaltsstoffe von Sonnencremes beispielsweise Korallenriffs schädigen können. Vor allem chemische UV-Filter wie Oxybenzon und Octinoxat sind dafür verantwortlich; in gewissen Regionen wie etwa Hawaii wurden Produkte mit diesen Inhalten bereits verboten.

Sonnencreme: Umweltfreundlich nur für die Werbung

Nun zeigt eine neue Studie des Instituts für Paläontologie der Universität Wien, dass Sonnenschutzmittel wichtige Einzeller im Meer schädigen. Und dabei sind insbesondere die Wirkstoffe von Sonnencremes, die als »umweltfreundlich« beworben werden, besonders gefährlich. Die einzelligen Organismen, um die es geht, heißt Foraminiferen – sie sind für den Kreislauf in unseren Meeren unverzichtbar. Diese Foraminiferen ernähren sich etwa von Algen und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zum globalen marinen Kohlenstoff- und Stickstoffkreislauf, wird Paläontologie-Professorin Petra Heinz in einer Aussendung der Uni Wien zitiert. Genau diese Organismen werden nun aber durch Verschmutzung mit Rückständen von Sonnencremes geschädigt. Laut den Untersuchungen der Forscher wirkte sich vor allem ein UV-Blocker (reines Ensulizol) gravierend aus. Und angeblich »umweltfreundliche« Produkte waren sogar noch schädlicher als konventionelle Sonnencremes. Dafür könnten darin enthaltene Metall-Nanopartikel wie Titandioxid verantwortlich sein, die erwiesenermaßen für Mikroorganismen toxisch sein können.

Redaktion
Mehr zum Thema