Franky Christian Witthuhn & Nicole Heinold kommen beide aus der Veranstaltungsbranche.

Franky Christian Witthuhn & Nicole Heinold kommen beide aus der Veranstaltungsbranche.
© Sir Lunch A Lot

»Sir Lunch A Lot«: Berlins neuer Streetfood-König?

Der Corona-Lockdown und seine Auflagen haben in zwei GründerInnen mit Event-Expertise Ambitionen geweckt, den besten Foodtruck Berlins auf die Räder zu stellen.

Von der Markthalle Neun über den Mehringdamm bis zur Thaiwiese im Preußenpark: Gutes Streetfood gibt es in Berlin fast an jeder Straßenecke und die Nachfrage scheint in Deutschland generell enorm zu sein — so jedenfalls die Bilanz unseres letzten Falstaff Streetfood-Votings vor knapp einem Monat. Verständlich also, dass es immer noch genügend UnternehmerInnen gibt, die mit ihren eigenen Konzepten auf dieser Erfolgswelle mitschwimmen möchten.

Schwäbische Hausmannskost in »umami«

So auch Franky Christian Witthuhn und seine Geschäftspartnerin Nicole Heinold, die gemeinsam seit knapp zwei Woche mit ihrem innovativen Streetfood-Konzept »Sir Lunch A Lot« am Medienhafen im hippen Berlin-Friedrichshain aufwarten. Das Angebot? Morgens Banana Bread, Carrot Cake und Smoothies von Wholey und ab Mittags »Schwäbische Fusionsküche« mit ausgewählten deutschen Weinen. Der Standort? Nur einen Steinwurf entfernt von namhaften Firmen und den legendärsten Berliner Clubs und wo Prä-Corona zu jeder erdenklichen Uhrzeit zwischen Donnerstag und Montag potenziell hungrige Partygänger vorbei gezogen wären. Stichwort Musik: Auch im Konzept des neuen Streetfood-Ritters spielt diese eine ganz zentrale Rolle, denn »Sir Lunch A Lot« ist »der erste Foodtruck mit einer Music Stage auf dem Dach«, wie Franky im Falstaff-Interview mit nicht minder großem Stolz betont.

© Sir Lunch A Lot

Man merkt dem Konzept überhaupt schnell an, dass die beiden Gründer einen Hintergrund in der Event-Branche haben. Während Franky mit seiner Agentur Warehouse in Vorkrisenzeiten beispielsweise gefragte Fashionweek-Events für internationale Marken wie Adidas, Sony und Spotify bis hin zu Events in Tokio oder den USA produziert hat, arbeitete Nicole Heinold im Event-Management des »Erlebnis-Gurus« Jochen Schweizers in München. Franky war vor seiner Selbstständigkeit zudem für die Kult-Spirituose Jägermeister als Trend- und Szene-Manager im Berliner Nachtleben in Einsatz. Genügend Erfahrung und Skills also für ein neues Erfolgs-Konzept mit einem Fokus auf Erlebnis-Gastronomie.

Dabei wollen die beiden nicht in jedem Bereich das  Rad neu erfinden, weshalb Sie —wie Franky aus dem Agenturleben gelernt hat— »den Schuster bei seinen Leisten lassen« und statt alles selbst zu produzieren, auf Kooperationspartner setzen, die das was sie tun bereits am besten können. Nur so erreiche man »ein homogenes Gesamtbild«, so der Gründer. Besagte Partner sind z.B. die Flötzinger Bräu aus dem bayerischen Rosenheim oder Wilde Susi, eine Bio-Weinschorle aus Silvaner

Gründer Franky im Falstaff-Interview

Falstaff: Was versteht man unter »swabian fusion«?
Franky Christian Witthuhn: Unser Kernprodukt ist die Maultasche, die wir mit asiatischen Fusions zusammenbringen um den »umami«-Geschmack zu kreieren. Für das perfekte Maultaschenrezept, waren wir im Februar sogar drei Monate in Stuttgart unterwegs und haben uns durch diverse Manufakturen getestet. Im Anschluss haben wir uns Zuhause in Berlin in der Küche eingesperrt und solange Freunde mit Maultaschen bekocht, bis wir zufrieden waren.

Welche Motivation steht hinter der Idee mit dem DJ-Pult auf dem Dach?
Hauptsächlich Support für Künstler in der immer noch anhaltenden Corona-Krise —auch unter Auflagen— und natürlich der Stimmungs-Faktor. Elektronische Musik spielt eine große Rolle in der modernen Kultur und dem Lebensgefühl der Stadt und wir wollten Sie den Berlinern als Erlebnis so bald wie möglich wieder zugänglich machen. Bei unserem Opening war beispielsweise der Dortmunder DJ Ante Perry an den Decks des »Sir Lunch A Lot« zu erleben.

Wie darf man sich das genau vorstellen?
Am Abend steht ein Künstler auf unserer Bühne, du folgst den Klängen der Nacht, hast die Möglichkeit dir mit deinen Freunden einen Flammkuchen zu teilen und dabei mit unseren eigens dafür entwickelten »6er-« oder »12e-r Weinkranz« —einer Winzer-Abfüllung aus Rheinhessen von Geile Weine— zu genießen. So gibt es quasi eine Weinverkostung inklusive.

Woher bezieht ihr eure Zutaten?
Wir arbeiten ausschließlich mit den besten Manufakturen in ihrem jeweiligen Bereich zusammen.

Auf der Karte?

  • »Maulfrites« - Bagel mit klassischen schwäbischen Maultaschen, Raclette-Käse, Zwiebeln, Pommes und Chipotle Sauce
  • »The Swasian« - Maultaschen Dumplings (klassisch oder mit Lachs), Sesam- & Soja-Sauce und Röstzwiebeln
  • »Bombay 0711« - Maultaschen-Fladenbrot mit indischen Gewürzen und Chimichurri
  • »Norwegian/Bavarian Bun« - Laugen-Bun mit Lachs-Maultaschen, Wasabi Creme, Raclette-Käse, Röstzwiebeln und einem Hauch Limette
  • »Eat Clean w. Sir´s Bowl« - Maultaschen-Couscous mit Sesam
  • »Truffle Fries«
  • »Persischer Wassermelonensalat«
  • »Kimchi-Rotkohl«

Die Preise?

Zwischen 6,50 und 9 Euro.

Wann und wo zu genießen?

Mittwoch bis Freitag: 11-21 Uhr
Samstag und Sonntag: 15-21 Uhr

Medienhafen
Stralauer Allee 10/11, 10245 Berlin.
Abweichende Standorte, wie beispielsweise Markt- oder Festivalbesuche, werden über Instagram verkündet.

Kontakt: hello@sirlunchalot.berlin

Csilla Berdefy
Csilla Berdefy
Portal-Managerin falstaff.de / Redakteurin
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