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Sette Ponti zu Gast im Düsseldorfer »Saittavini«

Othmar Kiem und Antonio Moretti Cuseri führten begeisterte Wein-Aficionados durch eine Vertikale mit acht Jahrgängen des renommierten Spitzenweins »Oreno«.

Der Weinkeller im Düsseldorfer »Saittavini« war gerammelt voll. Und das aus gutem Grund: Falstaff-Chefredakteur Italien Othmar Kiem und Weingutbesitzer Antonio Moretti Cuseri der Tenuta Sette Ponti präsentierten acht ausgewählte Jahrgänge des Oreno: 2003 – 2004 – 2006 – 2008 – 2010 – 2011 – 2013 und 2015. Unter den Gästen waren sowohl Profis aus Handel und Gastronomie als auch private Weinfreaks, die sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen wollten.

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Der Oreno ist ein mächtiger, tiefgründiger Wein, der im Jahr 1997 erstmals erzeugt wurde. Zu Beginn ein Cuvée mit vorwiegend Merlot und Cabernet Sauvignon sowie etwas Sangiovese, wurde der Sangiovese-Anteil ab dem Jahrgang 2007 mit Petit Verdot ersetzt. Generell zeigte sich der Wein in dieser Vertikalverkostung von beachtlicher Kontinuität, mit klarer Frucht und viel feinem Tannin. Im direkten Vergleich traten auch die Jahrgangsunterschiede gut zu Tage und zeigen, dass Wein immer noch ein handwerklich erzeugtes Produkt ist. Jeder der Teilnehmer hatte so am Ende der Verkostung seinen persönlichen Liebhaber-Wein.

Meine Favoriten
  • 2003: Aus einem extrem heißen Jahr stammend, zeigte der Wein überraschend frische Frucht und kerniges Tannin; keine Spur von marmeladigen Noten die man in anderen 2003ern oft finden kann. 2003 und der folgende 2004 bezeugten auch eindrucksvoll das große Lagerpotenzial des Oreno.
  • In grandioser Form zeigte sich Oreno 2010: In der Nase fast etwas schüchtern, blühte er am Gaumen wunderbar auf und begeisterte mit viel feinmaschigem, elegantem Tannin. Großes Kino! Sehr toll was auch der abschließende Oreno 2015.

Dinner mit Draufgabe

Auf die Vertikalprobe folgte ein feines Menü aus der Küche des »Saittavini«, zu dem Weine der Tenuta Sette Ponti sowie Weine von Feudo Maccari und Contrada Santo Spirito gereicht wurden. Als kleine Draufgabe gab es noch den Oreno 2016, der erst Ende des Jahres in den Handel kommt. Zum feinen Filet aus dem piemontesischen Fassona-Rind war er der ideale Begleiter. Die Weine von Sette Ponti und der gediegene Rahmen des »Saittavini« ließen den Abend zu einem genussvollen Erlebnis werden.

Die Tenuta Sette Ponti

Die Tenuta Sette Ponti liegt zwischen Florenz und Arezzo. Der Name leitet sich von den sieben Brücken ab, die zwischen den beiden toskanischen Städten über den Arno führen. Zu Beginn der 1990er Jahre übernahm Antonio Moretti Cuseri, weinbegeisterter Unternehmer in der Modebranche, das Weingut von seinem Vater. Er weitete das Landgut sukzessive aus und begann mit der eigenen Weinproduktion. Heute umfasst Sette Ponti insgesamt 300 Hektar, von denen 50 mit Weinbergen bepflanzt sind. Neben Sangiovese, der traditionellen Sorte im Valdarno, sind Merlot, Cabernet Sauvignon und etwas Petit Verdot die dominierenden Sorten. Ein besonderer Weinberg ist der »Vigna dell’Impero«, der bereits 1935 mit Sangiovese bepflanzt wurde und aus dem ein eigener Wein gewonnen wird.
Die Familie Moretti Cuseri betreibt noch vier weitere Weingüter in Italien: Zwei in der Toskana, Poggio al Lupo in der südlichen Maremma bei Scansano, Orma in Bolgheri, und zwei in Sizilien, Feudo Maccari im Südosten bei Noto sowie Contrada Santo Spirito hoch oben am Ätna.

Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
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