Tim Warrilow, Geschäftsführer Fever Tree.

Tim Warrilow, Geschäftsführer Fever Tree.
© Fever Tree

Senkrechtstarter: Erfolgskonzept Fever Tree

2003 gegründet. 2019 Marktführer in mehreren Ländern. Fever Tree ging sein Geschäft von Anfang an anders an als andere.

Fever Tree hat sich innerhalb weniger Jahre an die Spitze der Premium Mixer gearbeitet und gilt heute als Pionier in der Kategorie der Premium Tonics. Tim Warrillow, CEO von Fever Tree, hat mit PROFI über Trends, Erfolgskonzepte und Zukunftspläne von Fever Tree gesprochen

Profi: Die Marke Fever Tree hat sich rasant entwickelt. Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?
Tim Warrillow: Wir haben unser Business in einer Zeit gestartet, in der Premium Spirituosen gerade stark gewachsen sind und Bars so richtig in Trend kamen. Die Mischgetränke jedoch wurden ein wenig vergessen. Unglaublich, da ein Viertel eines Wodka Tonics aus Tonic besteht. Wir haben uns gefragt: Warum verbringen die Menschen nicht mehr Zeit damit, Tonic besser zu machen? Das war unser Ausgangspunkt. Wir waren auf der ganzen Welt unterwegs, um die ­besten Zutaten zu finden. Das brachte uns an exotische Plätze, wie etwa in den Kongo. Es dauerte 18 Monate, um unser ­erstes Produkt zu entwickeln.

In welchen Ländern ist das Wachstum von Fever Tree am größten?
Wir sind Marktführerin England, Belgien und Dänemark. Auch in Österreich sowie Deutschland sind wir sehr groß und kürzlich haben wir Fever Tree in Russland gelauncht – ein Meilenstein für uns.

Das umfangreiche Sortiment von Fever Tree ist hervorragend für Mixgetränke geeignet.
© Fever Tree
Das umfangreiche Sortiment von Fever Tree ist hervorragend für Mixgetränke geeignet.

Wie positioniert sich Fever Tree in der Barszene?
In der Barszene gibt es sowohl eine Gin- als auch Tonic-­Vielfalt. Ich sehe eine klare gegenseitige Befruchtung zwischen Premium Gins und uns. Wir haben Tonics, die auf die ­verschiedenen Ginsorten zugeschnitten sind. Unser Haupt­geschäft ist Tonic Water. Die beiden Hauptsorten Indian Tonic und Mediterranean machen ungefähr 70 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Aber auch andere Sorten, wie Gingerbeer und Gingerale wachsen – von einer geringen Basis aus, aber rasant.

Wie stehen Sie dem Gin Tonic-Trend ­gegenüber?
Gin ist im Vergleich mit anderen Spirituosen noch eine sehr kleine Kategorie. Doch sie wächst enorm, vor allem im Premiumbereich. Beispiel: Monkey 47 – vor fünf Jahren hätte niemand für eine 0,5l Flasche 40 Euro bezahlt. Heute leistet man sich diesen Luxus, will ihn aber mit einem guten Tonic genießen. Das liegt auch am Generationenwechsel: Die Jugend heutzutage trinkt weniger, aber besser.

Was hält die Zukunft für Fever Tree bereit?
Unsere neuesten Sorten Smokey Gingerale und Spicey Orange werden derzeit in der Gastronomie angeboten. Sie ist für uns unglaublich wichtig, denn hier entwickeln sich Trends. Unser Plan für die Zukunft ist es, neue Produkte, neue Formate zu entwickeln, mit den Spirituosen-Unternehmen zusammen zu arbeiten und die Bewegung der Mixgetränke zu unterstützen. Wir sind aktuell in 75 Ländern vertreten, da sind die Schlüsselmärkte dabei, die wir von Anfang an fokussiert haben. Unser Wachstum lag in den letzten Jahren bei durchschnittlich 41 Prozent im Jahr. Wir sehen diesen Trend derzeit ungebrochen.

fever-tree.com

Alexandra Gorsche
Alexandra Gorsche
Herausgeberin Profi
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