Schlumberger kann die Krise nichts anhaben

Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes hält das Unternehmen den Umsatz konstant und steigert sein Betriebsergebnis.

»Das ist jetzt meine achte Bilanz-Pressekonferenz und immer gab es dabei schönes Wetter – das kann nur ein gutes Omen sein«, scherzte der Schlumberger-Vorstandsvorsitzende Eduard Kranebitter, bevor er die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres präsentierte. Und tatsächlich herrschte bei der Führungstroika des Unternehmens im Rahmen der Pressekonferenz die gute Stimmung vor. Trotz gestiegener Weinpreise, zunehmender Preissensibilität beim Konsumenten und stagnierender Märkte konnte das österreichische Traditions-Sekthaus den Umsatz mit 209,9 Millionen Euro stabil halten und das Betriebsergebnis auf 4,4 Millionen Euro steigern. Im Geschäftsjahr 2011/12 lag der Umsatz noch bei 218,8 Millionen Euro, allerdings gab es diesmal einen einmaligen Konsolidierungseffekt in Deutschland zu berücksichtigen. Ohne diesen liegt der Umsatz auf Vorjahresniveau.

Zu verdanken haben das die Wiener vor allem dem österreichischen Markt. Hier konnte Schlumberger 2012/13 ein Plus von 17,6 Prozent auf 2,5 Millionen Euro erreichen. Damit konnte das Minus im wichtigsten Exportmarkt Deutschland mehr als kompensiert werden. Auf dem weltweit wohl preissensibelsten Markt ging der Umsatz gleich um 18 Prozent zurück. Mit einem neuen Testimonial, dem Sterne- und TV-Koch Johann Lafer, soll die Eroberung des Wachstumsmarktes Deutschland künftig leichter fallen.

»Das ungebrochene Bekenntnis zu Österreich und die Konzentration auf unsere Kernkompetenzen geben seit Jahren die Richtung bei Schlumberger vor. Die nachhaltige Unternehmensentwicklung zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir blicken mit Stolz auf ein herausforderndes Geschäftsjahr zurück, in dem es uns trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen gelungen ist das Unternehmen sehr gut auf die Anforderungen der Zukunft auszurichten«, fasste Kranebitter zusammen.

Innovationen und Produktneuheiten
Zufrieden ist man auch mit der Entwicklung der eigenen Marken Schlumberger (+ 2 Prozent) und Hochriegl (+ 10 Prozent), sowie den erfolgreichen Produktneueinführungen wie etwa der Jubiläumsausgabe des Schlumberger DOM, von dessen neuer finessenreicher Flasche sich Kranebitter ganz entzückt zeigte. Besonders freute ihn auch die gute Bewertung des Falstaff für den neuen Rosé. »Damit sind wir nicht nur auf Augenhöhe mit den besten Champagnerhäusern, sondern haben bereits einige überholt.«

Abspaltung vollzogen
Die größte Neuerung des abgelaufenen Geschäftsjahres ist aber die Abspaltung der Gurktaler AG, in der nun alle Kräuterspirituosen des Hauses gebündelt sind. Neben den Marken Gurktaler Alpenkräuter und Rossbacher ist dies vor allem die jüngst angekaufte Marke Leibwächter, die im Lebensmitteleinzelhandel in erster Linie mit der 0,04-Liter-Kleinflasche am Markt erfolgreich ist. Dazu gibt es noch Beteiligungen an der ungarischen Zwack Unicum und der deutschen Underberg GmbH.

Die Aktionäre können eine Dividenden-Ausschüttung auf Vorjahresniveau erwarten. Schlumberger-Aktien sollen 58 Eurocent bringen, die Gurktaler-Aktien bringen zusätzliche acht Eurocent pro Aktie. Im Vorjahr wurden 73 Eurocent ausbezahlt.

Ausblick
Für das kommende Geschäftsjahr gibt es trotz des weiter schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes und nach unter revidierter Wirtschaftswachstumszahlen einen Lichtblick. Nach der schlechten Weinernte im Jahr 2012 und der damit einhergehenden Preissteigerungen für Grundweine erwartet man für 2013 eine Ernte, die den Bedarf an österreichischen Weinen decken sollte.

www.schlumberger.at

(Sascha Bunda)

Sascha Bunda
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