Sauvignon Blanc Trophy 2011 geht an Rainer Schnaitmann

Der Wein des württembergischen Starwinzers setzte sich gegen 141 Konkurrenten durch.

Im vierten Anlauf, nach drei zweiten Plätzen (2005, 2006 und 2007), hat es Rainer Schnaitmann aus Fellbach endlich geschafft. Der württembergische Starwinzer steht in diesem Jahr bei der von Falstaff unterstützten und vom bekannten Weinexperten Mario Scheuermann initiierten Sauvignon Blanc ­Trophy ganz oben auf dem Siegertreppchen.

Schnaitmann ­gehört zu den Pionieren dieser Sorte in Deutschland. Es ist nach zwei frühen Experimenten sein bislang siebter veröffent­lichter Jahrgang. Er wurde bewusst lange auf der Hefe ausgebaut und erst kurz vor der Finalverkostung in den letzten Apriltagen gefüllt. Auf Platz zwei landete das Weingut Bergdolt-Reif und Nett aus Neustadt-Duttweiler in der Pfalz mit seiner Selek­tion »Avantgarde« vor dem Weedenbornhof aus dem rheinhessischen Monzernheim und Oliver Zeter aus Neustadt, die beide ex aequo Platz drei belegten. Die beiden Drittplatzierten sind insofern bemerkenswert, als der Weedenbornhof auch im vergangenen Jahr schon mit seinem Terra Rossa den dritten Platz belegte. Damit und mit einem fünften Platz im Jahr 2007 zählt der Weedenbornhof inzwischen zu den konstant bes­ten Erzeugern des Landes. Bei Oliver Zeters Wein handelt es sich, wie man schon am ­Namen Blanc fumé erkennen kann, um den ­ersten gelungenen Versuch, in Deutschland ­einen Sauvignon Blanc komplett im Barrique auszubauen. Allerdings ist auch der zweitplatzierte Wein zumindest teilweise in Barriques sowie teilweise im Stahltank ausgebaut. Vielleicht zeigt sich hier ein neuer Trend.

Der Wettbewerb offen­bar­te zum einen die ganze Schwierigkeit des Jahrgangs (hohe Säure, deutlich ­weniger Alkohol), aber auch die Möglichkeiten, die sich 2010 den Weinmachern boten. So gibt es inzwischen eine beachtliche Bandbreite der Stilistik von knackig-frisch und grasig-grün bis zu hoher Reife mit tropischen Fruchtnoten. Durch die für den Jahrgang ebenfalls typischen hohen Extraktwerte zeigten viele Weine auch eine kraftvolle Mineralik.

Für das Finale des Wettbewerbs wurden aus insgesamt 142 eingereichten Weinen 30 in regionalen Vorverkos­tungen ausgewählt. Mehr als die Hälfte kam aus den beiden Anbaugebieten Pfalz (10) und Württemberg (7). Das spiegelt sich auch in der Siegertabelle der Top Ten wieder: fünf Pfälzer, vier Württemberger und ein Wein aus Rheinhessen.

DIE TOP 10

93 Punkte, 1. Platz
2010 Sauvignon Blanc***
Rainer Schnaitmann, Fellbach, Württemberg

92 Punkte, 2. Platz

2010 Sauvignon Blanc Avantgarde
Bergdolt-Reif und Nett
Neustadt-Duttweiler, Pfalz

91 Punkte, 3. Platz (ex aequo)
2010 Sauvignon Blanc Terra Rossa
Weedenbornhof, Monzernheim
Rheinhessen

91 Punkte, 3. Platz (ex aequo)

2010 Sauvignon Blanc Fumé
Oliver Zeter, Neustadt, Pfalz

91 Punkte, 5. Platz
2010 Sauvignon Blanc
Großkarlbach Burgweg
Weingut Lichti, Laumersheim, Pfalz

91 Punkte, 6. Platz
2010 Sauvignon Blanc Laumersheim
Steinbuckel
Weingut Lichti, Laumersheim, Pfalz

91 Punkte, 7. Platz
2010 Sauvignon Blanc
Edenkoben Kirchberg
Weingut Werner Anselmann
Edenkoben, Pfalz

91 Punkte, 8. Platz
2010 Sauvignon Blanc Astrum
Weingut Zimmerle, Korb, Württemberg

91 Punkte, 9. Platz

2010 Sauvignon Blanc »S«
Weingut Knauß, Württemberg

91 Punkte, 10. Platz
2010 Sauvignon Blanc Wildenberg
Weingut Heinrich, Obersulm, Württemberg

Von Mario Scheuermann
Aus Falstaff Nr. 3/2011

Mario Scheuermann
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